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22. September 2022 | Redaktionsteam | merkur-start up

Die neue Herausforderung am Arbeitsplatz: Erfolgreiche Burnout Prävention

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Die Anzahl an Burnout-Erkrankungen sowie Depressionen sind in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Das ist alarmierend und bedeutet natürlich auch eine Ursachensuche. Die Belastungen im Job haben in der vergangenen Jahren ebenfalls zugenommen. Da liegt es nicht fern, die Ursache im Job zu suchen. Viel wichtiger ist dabei allerdings, nicht nur Ursachen zu suchen, sondern zukünftig auch vorzubeugen und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Ein stärkeres Bewusstsein für mentale Gesundheit ist im Arbeitskontext ebenfalls eine gute Sache. Darüber hinaus sollte auch die Resilienz des Einzelnen gestärkt werden. Das stellt Arbeitgeber wie Führungskräfte, aber auch Arbeitnehmer und Selbstständige vor eine neue Herausforderung. Die Aufgabe lautet jetzt und in Zukunft, gezielte Burnout Prävention am Arbeitsplatz mitzudenken. Wie das gelingt, wollen wir Ihnen aufzeigen:

Burnout Prävention – was ist damit gemeint?

Das wichtigste Kapital, das jedes Unternehmen hat, und damit sind natürlich auch freiberufliche Unternehmen mit einbezogen, das ist das Humankapital. Menschen halten Unternehmen am Laufen und sorgen für Umsätze, innovative Produkte und zufriedene Kunden. Daher sind es auch die Menschen, um die sich Unternehmen kümmern müssen, denn andernfalls verlieren sie ihr wichtigstes Kapital. Wenn die Führungsebene nicht nach den Mitarbeitenden schaut – und auch die Mitarbeitenden sich um ihr eigenes Wohlbefinden bemühen – dann zieht das lange Folgen nach sich. Aus einem Burnout können auch Depressionen oder langfristig sogar eine Arbeitsunfähigkeit entstehen. Das kostet Unternehmen oft viel mehr Geld, Zeit und auch neue Arbeitskräfte, etwa für Gesundheitsmanagement, Coaching oder die Suche und Einarbeitung neuer Mitarbeiter als Ersatz. Daher ist es umso wichtiger, zuvorderst dafür zu sorgen, dass es erst gar nicht so weit kommt.

Um das Risiko von Burnout-Erkrankungen zu senken, sollten Unternehmen und Führungskräfte darauf achten, dass das Arbeitsklima und insgesamt das Mitarbeiterwohlbefinden ein gutes Niveau hat und hält. Und das ist letztendlich mit Burnout Prävention gemeint. Burnout Prävention beschreibt alle Maßnahmen, die dafür sorgen, dass Mitarbeiter zufriedener und dem Arbeitsaufwand gewachsen sind. Das betrifft mehrere Bereiche rund um den Arbeitsplatz. Es gibt auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Sie als Unternehmer, Vorgesetzter und Führungskraft dafür Sorge tragen können, dass das Arbeitsumfeld gesundheitsfördernd und nicht -schädigend ist.

9 Möglichkeiten, Burnout Prävention als Führungskraft erfolgreich umzusetzen

So unterschiedlich wie Mitarbeiter sind, so unterschiedlich sind auch die Aspekte, die das Mitarbeiterwohlbefinden in Ihrem Unternehmen beeinflussen. Daher gibt es nicht nur eine Universallösung, sondern viele Möglichkeiten, die dazu beitragen, dass Mitarbeiter sich wohl fühlen, belastbar sind und einem geringeren Burnout-Risiko ausgesetzt sind. Dies hier sind gute Ansätze für eine gezielte und erfolgreiche Burnout Prävention:

1. Weniger Multitasking

Zahlreiche Studien haben schon gezeigt, dass das menschliche Gehirn nicht dafür gemacht ist, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Im Gegenteil, denn häufig leidet unter Multitasking die Kreativität und auch die Produktivität. Daher sollten Sie Strukturen schaffen, sodass Mitarbeitende nicht allzu viele Aufgaben gleichzeitig erledigen müssen. Durch Veränderungen hin zum Singletasking können zudem Fehler vermeiden, die häufig durch zu viele Aufgaben und To dos passieren.

2. Mehr Zufriedenheitsumfragen

Wissen Sie, wie zufrieden Ihre Mitarbeiter sind? Nein – dann wird es Zeit. Regelmäßige Stimmungsbilder im Team durch Umfragen und gezieltes Feedback in Jahresgesprächen gibt Ihnen einen Eindruck über den Handlungsbedarf. Nehmen Sie dabei die Aussagen der Mitarbeitenden ernst und fragen Sie gezielt nach Anforderungen und Arbeitsbelastung. Sowohl Überforderung als auch Unterforderung begünstigen Depressionen und Burnout und sind gesundheitsschädigend. Lassen Sie sich auf Vorschläge zu Verbesserungen Ihrer Mitarbeiter ein und setzen Sie diese auch um.

3. Klarere Grenzen zwischen Beruf und Privat

Wie oft wird im Urlaub „nur mal schnell“ in die Mails geschaut oder kurze Anrufe von der Arbeit und Kollegen entgegengenommen? Gilt das nur für Sie als Führungskraft und Teamleader oder auch für Ihre Mitarbeitenden? Doch Auszeiten und Pausen sind wichtig. Wochenenden und Urlaub sowie Feiertage sollten der Erholung und der Familie und Freizeit dienen. Respektieren Sie die Trennung von Beruf und Privatem und auch, wenn Mitarbeiter klare Grenzen aufzeigen und im Urlaub nicht erreichbar sind. So ist Urlaubszeit letztendlich auch vom Gesetzgeber gedacht. Weisen Sie am besten auf diese bewussten Auszeiten vom Job hin und gehen Sie mit bestem Beispiel voran. Nur wer Freizeit hat, kann auch dort Kraft schöpfen und Ruhe finden, um gestärkt und motiviert an Arbeitstagen seinen Job zu erledigen.

4. Besseres Zeitmanagement

Der Trend geht aktuell zu immer mehr Arbeit innerhalb immer weniger Zeit. Wie wäre es, wenn Sie diesen Trend umkehren und genügend Zeit für Aufgaben einräumen und Dinge gerne schon gestern auf dem Schreibtisch gehabt hätten. Anstatt eine Deadline zu setzen und vorzugeben, wie wäre es, wenn Sie einmal danach fragen, wie lange Mitarbeiter für die Aufgaben benötigen und Sie ihnen diese Zeit auch einräumen? So nehmen Sie den Druck raus und Arbeiten werden zudem gewissenhafter und fehlerfreier erledigt. Das kostet Sie am Ende weniger Geld und auch weniger Zeit, denn Fehler müssen nachträglich behoben und korrigiert werden, was meist mehr Zeit erfordert.

5. Flexiblere Arbeitsmodelle

Die Corona-Pandemie hat es gezeigt, flexiblere Arbeitszeiten und -modelle funktionieren genauso wie das klassische Modell. Allerdings ist es für Mitarbeitende oft einfacher in den Alltag mit Kindern, Pflegebedürftigen oder auch ganz einfach dem inneren Biorhythmus und damit der eigenen Produktivität zu vereinbaren. Letztendlich steigern Arbeitsmodelle, die sich an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden anpassen, deren Zufriedenheit. Remote-Arbeit oder Home Office, Teilzeit-Angebote und Gleitzeitregelungen sind erste Schritte, um mehr Flexibilität anbieten zu können. Andere Länder sind da bereits weiter, Island hat die 4-Tage-Woche getestet und bietet Arbeitnehmern eine Arbeitszeitverkürzung an, Schweden hat dies im Gesundheitssystem bereits umgesetzt, Belgien fährt den Kurs für das ganze Land und bietet die Wahl zwischen vier oder fünf Tagen. Welche Flexibilität fordern Ihre Mitarbeiter?

6. Mehr Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Hilfe zur Selbsthilfe könnte man das auch nennen, die Rede ist von Gesundheitsmanagement am Arbeitsplatz. Programme zur Stressbewältigung, Angebote für Rückenschule oder andere Seminare, Fitness-Kurse oder vergünstigte Preise für Fitnessstudios oder Schwimmbäder und andere Gesundheitseinrichtungen – all das sind hervorragende Anreize. Betriebliche Gesundheitsangebote stärken zudem zu privaten Initiativen der Mitarbeiter deren Gesundheit. Dabei sollten Sie neben der körperlichen Fitness und Gesundheit auch die mentale mit in diese Angebote und Unterstützung einbeziehen. Mit einer gestärkten Mental Health sind Burnout-Erkrankungen lange nicht so häufig. Auch Apps für Mental Health können hierbei eine wunderbare Ergänzung sein.

7. Mehr Wertschätzung

Die Mitarbeiterzufriedenheit geht stark einher mit der Wertschätzung und Anerkennung der Arbeit. Daher sollten Sie mehr Lob und Anerkennung an Ihr Team weitergeben. Dabei gibt es natürlich einige Formen, wie diese Wertschätzung aussehen kann: Von Gehaltserhöhung, Bonuszahlungen, über mündliches Lob über gute Bewertung im Jahresgespräch sowie Geschenken bis hin zu Teamevents oder sogar Firmenfeiern. All das steigert die Zufriedenheit und motiviert Mitarbeitende. Sprechen Sie doch auch öfter mal ein „Danke“ oder „Gut gemacht“ aus.

8. Bessere Arbeitsstrukturen

Ein hohes Maß an Bürokratie strapaziert Geduld und Motivation von Mitarbeitern und fördert zudem Burnout- und andere psychische Erkrankungen. Wenn Veränderungen zusätzlich erschwert werden, ermüdet das. Hierbei sollten Sie Ihren Bürokratieapparat im Unternehmen einmal genauer unter die Lupe nehmen und die Arbeitsstrukturen überprüfen. Flache Hierarchien führen oft schneller zu Entscheidungen, zudem spart das Kosten. Überflüssige Arbeitsschritte und unnötige Fehler können so eher vermieden werden. Das wirkt sich wiederum auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus. Dabei sollten auch Rollenbilder und implizierte Werte auf den Prüfstand kommen. Veraltete Denkmuster und ungesunde Haltungen behindern hier zudem und fördern Frustration. Egal ob es hier um Denkweisen, wie „Keine Frauen in Führungspositionen“, „Vor 18 Uhr macht niemand Feierabend“, „Fehler passieren mir als Führungskraft nie“ oder andere geht.

9. Burnout enttabuisieren

Psychische Erkrankungen zählen leider immer noch häufig zu Tabuthemen. Vor allem am Arbeitsplatz wird selten darüber gesprochen. Sorgen Sie dafür, dass sich hierbei etwas ändert. Bieten Sie Raum für Gespräche zu Überforderung, hoher Belastung und haben Sie ein offenes Ohr für die Belange der Mitarbeitenden. Enttabuisieren Sie Burnout und psychische Erkrankungen in Ihrem Unternehmen, in dem Sie regelmäßig bei Teambesprechungen oder auch in Einzelgesprächen einfühlsam auf das Thema eingehen. Eine offene Kommunikation fördert das Betriebsklima und gibt Mitarbeitenden die Möglichkeit, vor dem Burnout mit Ihnen als Führungskraft zu sprechen und die Reißleine gemeinsam zu ziehen. Auf diese Art und Weise muss es erst gar nicht bis zum Schlimmsten kommen, sondern Sie können vorbeugen. Darüber hinaus hilft ein gutes Eingliederungsmanagement beim Wiedereinstieg nach Burnout.

Fazit: Kleine Schritte in der Burnout Prävention bewirken Großes

Diese neun Wege der Burnout Prävention sind insgesamt alle in kleinen Schritten möglich. So können Sie langsam die Unternehmenskultur verändern und die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter im Blick behalten und auch steigern. Veränderungen brauchen Zeit. Doch es ist an der Zeit, etwas zu verändern und damit zu beginnen. Nehmen Sie sich eine Maßnahme nach der anderen vor und erarbeiten Sie auf diese Weise gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden ein besseres Arbeitsklima und realistischere Anforderungen im Job. Damit beugen Sie Burnout und Erschöpfungserkrankungen bereits vor und können die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden fördern.

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