Führungsqualitäten sind in der Vergangenheit nicht immer ausschlaggebend gewesen, um Posten als Abteilungsleiter oder als Vorgesetzte zu erhalten. Die Führungskräfte von morgen werden jedoch umso mehr Führungsqualitäten beweisen müssen, denn nur so ist Fortschritt möglich. Und nur so schaffen es Unternehmen und Teams diverser, inklusiver und gleichberechtigter und damit auch erfolgreich und innovativ zu sein. Doch was macht Führungsqualität aus? Haben Sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt? Oder fragen Sie sich, wie Sie Ihr Team gut führen können? Hier kommt die Antwort darauf:

Führungsqualitäten entwickeln

Gut funktionierende und eingespielte Teams sind zukünftig noch wichtiger, gerade im Hinblick auf die zahlreichen Herausforderungen, die bevorstehen. Dabei kommt zum Tragen, dass jedes einzelne Teammitglied sich mit seinen Qualitäten einbringen können sollte. In diesem Gefüge müssen Vorgesetzte ihre Rolle finden und den nötigen Rahmen formen und geben, sodass das Team entsprechend produktiv und engagiert bei der Arbeit ist. Um die entsprechenden Ergebnisse zu erzielen, sind einige Faktoren wichtig:

• Job-Zufriedenheit: Wer im Job zufrieden ist, der ist auch bereit mehr zu geben und sich engagiert einzubringen. Dann ist auch die Bereitschaft von Mitarbeitenden hoch, in stressigen Phasen mehr und zusätzliche Überstunden zu leisten.
• Leistung: Jedes Teammitglied muss sich natürlich entsprechend der Position und damit verbunden der Aufgaben einbringen. Die Arbeitsleistung entscheidet natürlich maßgeblich über den Erfolg des Teams.
• Arbeitsklima: Eine starke Verbundenheit mit dem Team sorgt für eine gute Arbeitsatmosphäre. Wenn die Stimmung gut ist, dann sind Mitarbeitende auch insgesamt zufriedener und leistungsfähiger. Dabei ist es wichtig, auf das Teambuilding zu achten und eine gute Beziehung zwischen den einzelnen Mitgliedern, aber auch zu Vorgesetzten zu schaffen.

Diese Faktoren wirken sich letztendlich auf die Resultate aus und bestimmen damit über den Erfolg des Teams. Daher ist es wichtig, als Führungskraft hierauf besonders zu achten. Nur so entfalten Sie und alle Mitarbeitenden ihre Potenziale. Diese Erfolgsfaktoren können insbesondere durch Positive Leadership, also positive Führung, entfaltet werden. Damit lässt sich eine bessere Performance des Teams erzielen und das gelingt durch positive Führung, das hat eine Langzeituntersuchung von 40 Wallstreet-Unternehmen durch Management-Professor Kim Cameron gezeigt. Aktuelle Studien von Markus Ebner stellen heraus, dass durch diese Art des Führungsstils zudem die Burnout-Raten und der Alkoholkonsum von Mitarbeitenden niedriger sind sowie der Schlaf besser ist (Ebner misst Positive Leadership anhand des PERMA-Lead Profilers).

Positiv führen – Was steckt hinter Positive Leadership?

Doch was macht positive Führung aus und wie geht positiv führen? Dazu gibt es ebenfalls repräsentative Untersuchungen, dabei wurden  über 600 Führungskräfte unterschiedlichster Branchen befragt und analysiert. Herausgekommen ist unter anderem, dass es keine konkreten Eigenschaften gibt, die alle gleichermaßen stark ausgeprägt charakterisieren. Daher entscheiden nicht Charisma, Durchsetzungsvermögen oder ähnliche Fähigkeiten. Vielmehr ist es eine grundlegend positive Haltung, die ausschlaggebend ist. Der Fokus liegt dabei auf den positiven Dingen, Erfolgen und Meilensteinen und weniger auf Defiziten, Problemen und Misserfolgen. Diese Grundhaltung allein bewirkt schon viel und sorgt für eine positive Grundstimmung im Team. Damit ist die Basis geschaffen und es lässt sich gezielt darauf aufbauen.

Aber was genau macht positive Führungskräfte aus?

Eine positive Grundhaltung allein reicht natürlich nicht aus, denn Positive Leadership ist nicht allein dadurch gekennzeichnet. Führungskräfte, die positiv führen, haben zum Einen die oben bereits aufgeführten Faktoren im Blick. Zum Anderen gibt es gezielte Strategien, die sich anwenden lassen – und das auch für Führungssituationen und Teams, die hybrid und remote gestaltet sind. Gewisse Führungsstrategien helfen dabei, den positiven Führungsstil zu etablieren und beinhalten die angesprochene Grundhaltung. Zu den möglichen Maßnahmen, die Sie treffen können, um positiv zu führen, zählen:

• Fördern und Bestärken – Als Führungskraft ist es eine Ihrer Aufgaben, Potenziale in Ihren Teammitgliedern zu erkennen und diese zu fördern. Dabei geht es weniger um Benefit oder eine Erwartungshaltung, sondern vielmehr um die Unterstützung für die anderen. Wenn es Ihnen gelingt, das Selbstvertrauen Ihrer Mitarbeitenden in sich selbst zu stärken, entfalten sich diese Potenziale. Erkennen Sie die Kompetenz an und sprechen Sie das auch aus.
• Häufiger lächeln – Ein Lächeln erzeugt beim Gegenüber ebenso positive Emotionen. Diese Wirkung ist nicht zu unterschätzen, vor allem im Hinblick darauf, was ein grimmiger Gesichtsausdruck alles auslöst.
• Fehler als Chancen begreifen – Eine gesunde Fehlerkultur ist wichtig, wenn Sie Ihre Mitarbeitenden animieren und fordern wollen. Dabei sollten Sie bei Fehlern und Schwächen die Chancen aufzeigen und das zum Anlass nehmen, daraus zu lernen. Prozesse können so auch optimiert werden. Scham und Schuld zu vermitteln, ist keine Option, denn diese führt zu nichts als einem unguten Gefühl.
• Dankbarkeit statt Rampenlicht – Als Führungskraft ist es wichtig, die Teamleistung anzuerkennen. Das gelingt am besten mittels Bescheidenheit, Worte des Dankes und Lob. Erfolge nur für sich zu beanspruchen, schafft ein negatives Arbeitsklima und schürt die Unzufriedenheit.
• Das Miteinander fördern – Wichtig ist, dass Sie in persönliche Verbindungen investieren und das so auch vorleben. Daran können sich alle ein Beispiel nehmen, gerade bei neuen Teams ist es essenziell, die Beziehungen untereinander zu fördern. Dabei geht es nicht nur um Dienstliches, sondern auch um Austausch auf persönlicher Ebene. After Work-Veranstaltungen und Teambuilding-Events unterstützen das noch zusätzlich. Als Führungskraft sollten Sie vor allem auch zuhören und nicht nur senden. Empathisch und aktiv sich für die Belange der Mitarbeitende zu interessieren, über die Arbeit hinaus, schafft ein gutes Miteinander und ein starkes Wir-Gefühl.
• Problemlösung bieten – Bei Problemen sollten Führungskräfte dafür sorgen, dass sie als positive Leader Hilfestellung, Know-how und Unterstützung bei der Lösung anbieten. Vor allem aber sollten Sie dabei keine weiteren Probleme durch Ihre Intervention schaffen. Viel wichtiger ist es, sich auf Möglichkeiten und Chancen zu fokussieren. Eine Haltung, die sich auf Hürden und Probleme konzentriert, verstärkt Probleme nur noch und schafft eine negative Stimmung.
• Verlässlichkeit ausstrahlen – Für Mitarbeitende geht es bei Ihrer Rolle als Führungskraft vor allem um offene Kommunikation und um Verlässlichkeit. Ihr Team sollte sich auf Sie verlassen können, sodass Sie auch zu Ihrem Wort stehen und glaubwürdig bleiben. Nur so kann Vertrauen in Sie entstehen und das beflügelt auch die Motivation. Dabei ist genauso wichtig, dass Sie bei Fehlern oder Schwächen, diese auch eingestehen und zugeben, sodass ein ehrliches Miteinander im Team herrscht. Oberflächliche Perfektion oder gar Unfehlbarkeit sind hierbei nicht angebracht, sondern schaden vielmehr.

Fazit: Positiv führen will gelernt sein

Positive Leadership ist eine Einstellung, aber gleichzeitig nichts Selbstverständliches. Negativität bekommt im Alltag viel zu oft mehr Aufmerksamkeit, daher ist es umso wichtiger an der positiven Grundhaltung zu arbeiten. Daher muss positiv führen trainiert und erlernt werden. Führungskräfte sind daher gefordert, die eigene Rolle kritisch zu hinterfragen und Strukturen zu überdenken. Mit gewissen Führungsstrategien gelingt die Veränderung hin zu Positive Leadership und zum eigenen Führungsstil. Nutzen Sie dafür ein Führungskräfte-Coaching, Aspekte des Positive Leadership in Ihren Stil zu integrieren.