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9. Juli 2020 | Redaktionsteam | merkur-start up

Learnings aus der Corona-Krise von und für Unternehmer

Die ersten Nachrichten über Corona sind fast 6 Monate alt und mit den zunehmenden Lockerungen kehren wir so langsam in den Alltag zurück. Damit liegt der Ausnahmezustand schon etwas zurück und alles kehrt Stück für Stück zurück zu gewohnten Bahnen. Doch die Krise aufgrund des Coronavirus hat ja auch einiges aufgezeigt, vor allem viele kleine und mittelständische Unternehmen hatten und haben zu kämpfen. Und sie mussten vor allem sich schnell umstellen und den neuen Bedingungen anpassen. Daher ist es an der Zeit, einmal Bilanz zu ziehen und dabei wollen wir vor allem die Learnings aus der Krise näher beleuchten:

Learnings aus der Krise mitnehmen

Was uns die Krise gezeigt hat, dass sich schnell Gegebenheiten ändern und viel Unsicherheit herrscht. Und das betrifft nicht nur das Private und Familie und Freundeskreis, sondern auch die Arbeitswelt und ganz schnell sind Existenzen bedroht. Die Frage, die nun gestellt werden sollte, lautet: Was können wir aus der Krise mitnehmen und lernen? Hier kommen die Learnings von und für Unternehmer:

Learning Nr. 1: Mehr Sicherheiten und Rücklagen bilden

Genug ist nicht genug – so könnte man es auch formulieren, denn viele Unternehmer und vor allem kleine Unternehmen mussten in den letzten Monaten feststellen, wie schnell Finanzrücklagen schmelzen. Sich Rücklagen zu bilden und Sicherheiten als Unternehmer zu verschaffen, ist nichts Neues. Die Corona-Krise hat jedoch aufgezeigt, dass Sie am besten noch mehr auf finanzielle Sicherheiten bauen und auch noch mehr Rücklagen bilden müssen. Wenn die Umsätze ausfallen und die Kosten aber weiter laufen, dann reduziert sich Gespartes schnell. Insofern ist das Learning, noch besser zu haushalten, noch mehr zu erwirtschaften und die Kosten weiter zu minimieren. In dieser Krisenzeit hat sich gleichzeitig auch gezeigt, welche Kosten eingespart werden können und was unverzichtbar ist. Das macht die Finanzierung schlanker und erleichtert in Zukunft, wo die Prioritäten liegen.

Learning Nr. 2: Die Digitalisierung vorantreiben

Da so viele Mitarbeiter und Angestellte, aber auch Geschäftsführer und Dienstleister Ihren Arbeitsplatz ins Home Office verlegen mussten, war schnell klar, an welchem Punkt die Digitalisierung noch nicht abgeschlossen ist. Es hat sich deutlich im Verlauf gezeigt, wie sehr kleine und mittelständische Unternehmen noch im Digitalisierungsprozess hinterher hinken. Das papierlose Büro scheint weit entfernt zu sein und die Ablage wurde zunehmend erschwert, wenn nichts digital abrufbar ist.

Alternative Möglichkeiten, um das Angebot digital zu vertreiben

Gleichzeitig hat die Krise aber auch dazu geführt, dass die Digitalisierung schneller vorangetrieben wurde. Kleine Boutiquen und Restaurants ohne vorherigen Internetauftritt haben in kürzester Zeit digitale Präsenz gezeigt und ihre Angebote digitalisiert. Hierbei sind viele kreative Varianten zum Vorschein gekommen, wie etwa Essensbestellungen per App, Mode über Whatsapp einkaufen, Instagram zur Vernetzung kleiner lokaler Geschäfte und  Gutscheine von Lieblingsläden zur finanziellen Unterstützung der Inhaber und vieles mehr. Unternehmer wurden kreativ und haben sich auf die Situation eingestellt. Der stationäre Handel hat gemerkt, dass er sich dem E-Commerce langfristig nicht verschließen darf, sondern zweigleisig fahren muss.

Digitale Tools für Kommunikation und Projektarbeit in Teams

Auch in Sachen Kommunikation und Projektmanagement hat die Corona-Krise ein Learning hervorgebracht. Meetings in großen Runden müssen nicht lange dauern und das ganze Team einhalten. Kommunikation sollte nur stattfinden, wenn sie wirklich nötig ist. Meetings werden in der Anzahl reduziert oder direkt ins Web verlegt. Digitale Kommunikationstools waren heiß begehrt und Telkos und Videokonferenzen an der Tagesordnung. Auch die Zusammenarbeit hat sich geändert und wurde digitaler, entsprechende Software und Tools erleichtern die gemeinsame Arbeit an einem Projekt und führen alles in einem Programm zusammen. Hier hat sich auch gezeigt, dass manche Arbeitsprozesse noch sehr veraltet sind und umständlich ablaufen. Hier wurde daran gearbeitet, die Kommunikation digitaler und damit effizienter zu gestalten. Darüber hinaus wurde durch neue Tools und digitalisierte Prozesse die Zusammenarbeit in Teams an Projekten optimiert. Es hat sich gezeigt, wo Handlungsbedarf besteht und wie die Zusammenarbeit und Arbeitsabläufe effizienter und damit auch effektiver umzusetzen sind.

Learning Nr. 3: Flexibleren Arbeitsmodellen Einzug gewähren

Deutschland ist in Sachen Home Office noch hinter dem Durchschnitt zurück und erst langsam finden neue Arbeitsmodelle Raum in der Arbeitswelt. Doch die technische Infrastruktur zieht nun langsam nach, was zur Folge hat, dass damit die Voraussetzungen für Teleheimarbeit geschaffen werden. Die Vielzahl an Tools, die es mittlerweile zur Unterstützung für digitalisierte Arbeitsabläufe und die Kommunikation gibt, erleichtern die Arbeit von Zuhause aus und lassen mehr Flexibilität zu. Damit werden die alten Arbeitsmodelle aufgebrochen und es findet sich Raum für Neues. Das betrifft mehr Freiheit und Flexibilität sowohl auf die Arbeitszeit gesehen als auch auf den Arbeitsort. Was ebenfalls von Vorteil ist und die Entwicklung unterstützt, ist die Tatsache, dass nun immer mehr aus den Generationen Y und Z in den Arbeitsmarkt eintreten, für die Home Office, Digitales und Freiheit selbstverständlich sind. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass diese Generationen die Flexibilität am Arbeitsplatz auch immer mehr einfordern werden, sollten flexiblere Arbeitsmodelle noch nicht gegeben sein.

Learning Nr. 4: Auf Vertrauen und Loyalität setzen

Unternehmer im Gastro-Bereich, Ladeninhaber kleiner lokaler Geschäfte und damit der stationäre Handel haben die Folgen der Corona-Krise schnell zu spüren bekommen. Schließungen haben drastische Umsatzeinbußen zu Tage gefördert und doch hat sich dabei gezeigt, was ein Kundenstamm und die Kundenbindung für Unternehmer dieser Branchen bedeutet. Die Loyalität der Kunden hat zu Unterstützung und Hilfen geführt. Attraktive Alternativangebote wurden wohlwollend akzeptiert, Gutscheine zur späteren Einlösung gekauft, um den Unternehmern so unter die Arme zu greifen. Hier zeigt sich, wie wichtig Vertrauen von Seiten der Kunden ist und wie viel Energie Sie in Ihre Kundenbeziehungen und die Kundenbindung investieren sollten. Die letzten Monate und Wochen haben deutlich gemacht, dass Stammkunden durch Krisenzeiten helfen und weiterhin für Umsätze sorgen. Daher sollten Sie diese Kraft und diese Quelle für Umsätze nicht unterschätzen, sondern in Zukunft noch mehr auf den Kontakt zu Ihren Kunden setzen und diese an sich binden.

Learning Nr. 5: Ein weiteres Standbein aufbauen

Ganz egal ob Ladeninhaber, Fotografen, Berater, Restaurantbesitzer oder andere, wer sich bisher auf ein einziges Standbein konzentriert hatte, dass vor allem eben durch Kundenkontakt und stationär besteht, den hat es schlimm erwischt. Die Corona-Pandemie und der Lockdown hat gezeigt, wie wichtig ein zweites Standbein ist. Vor allem aber wurde deutlich, dass das zweite Standbein digital und ohne den direkten Kundenkontakt funktionieren sollte. Damit unterstützt es während guter Phase und sorgt so im besten Fall für passives Einkommen. In Krisenzeiten allerdings wird es zur Haupteinnahmequelle und garantiert Ihnen somit finanzielle Unabhängigkeit und Sicherheit. Viele Unternehmer haben schnell reagiert und Ihr Angebot digitalisiert, um so weiter Einnahmen generieren zu können. Langfristig sollte es Ziel sein, das eigene Business durch ein zweites (digitales) Standbein zu ergänzen, dass Ihnen mehr Freiheiten und gleichzeitig Sicherheiten gibt.

Das kann natürlich auf verschiedenste Art aussehen, Fotografen können Presets, also Vorlagen zur Bildbearbeitung erstellen und diese dann sowie die eigenen Bilder verkaufen. Restaurantbestitzer oder Gastrounternehmer können Ihr Angebot auch auf Bestellung und zu Abholung und „to Go“ anbieten. Berater können Ihre Beratungen und Coachings online umsetzen oder aber einen eigenen Onlinekurs entwickeln, der für passives Einkommen sorgt. Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie das zweite Standbein das Haupt-Business unterstützen kann.

Learning Nr. 6: Auf gute Krisenkommunikation setzen

In den ersten Wochen der Corona-Krise hat sich herausgestellt, wie unterschiedlich Unternehmen und Unternehmer mit der Situation umgehen. Es hat sich vor allem gezeigt, wer schnell reagieren kann, auch direkt handelt und sich auf neue Anforderungen einstellt. Dabei betrifft das nicht nur die Art, wie Sie Ihr Business dann schnell wieder flott machen oder Ihr Angebot umstellen. Vielmehr geht es dabei auch um die Unternehmenskommunikation, die interne wie die externe. Unsicherheit herrschte bei allen und eine gute Krisenkommunikation hat diese Unsicherheit etwas eindämmen können. Wer dann offen und ehrlich mit Angestellten, Dienstleistern, Geschäftspartnern und Kunden kommuniziert, kann sich dem Vertrauen dieser sicher sein. Eine offene Kommunikation, die alle informiert und nicht ihrer Unwissenheit überlässt, stärkt außerdem das Unternehmensbild und sorgt für einen positiven Eindruck. Im Dialog mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden können Probleme gemeinsam angegangene werden, jeder bekommt teilweise Sicherheit zurück.

Die Krise hat Negativbeispiele zu Tage gefördert und das Learning daraus zeigt, wie wichtig eine gute, vorbereitete und offene Krisenkommunikation ist und was diese dann kurz-, mittel- und auch langfristig bewirkt. Durch  schlechte oder gar mangelnde Kommunikation kann das Vertrauen von Kunden und Partnern in Sie als Unternehmer verloren gehen.

Learning Nr. 7: Alles wird gut!

Das ist die wichtigste Erkenntnis ganz am Ende, denn mit der Zeit wird sich alles finden und am Ende ist dann alles gut. in Ausnahmesituationen und zu Zeiten wie der Corona-Krise gibt es keinen richtigen Weg, sondern Sie sollten einfach schnell auf neue Situationen reagieren, offen kommunizieren und sich neu aufstellen. Und selbst wenn dann die ersten Maßnahmen schief laufen, lernt man daraus. Eine Startup-Mentalität kann hier enorm helfen, denn aus Fehlern lernt man am schnellsten und sie sind in den meisten Fällen nicht schlimm. Solche Situationen sind neu, daher gibt es keinen richtigen Weg, damit umzugehen und aus der Krise zu kommen. Und aus diesem Grund: Probieren Sie Neues aus, wagen Sie Ungewohntes, werden Sie kreativ und machen Sie einfach! Am Ende wird alles gut!