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14. Mai 2020 | Redaktionsteam | merkur-start up

Krisenmanagement für Unternehmer: Was ist in einer Krise zu tun?

Die Corona-Krise hat es gezeigt – als Unternehmer kann man sich vor großen Krisen und Ausnahmezuständen in den momentanen Dimensionen nicht schützen. Vor Krisen ist kein Unternehmen gefeit, vor allem wenn es Ausmaße wie zur Finanzkrise 2008 oder jetzt zur Corona-Krise in 2020 annimmt. Jedoch können Sie sich als Unternehmer für Krisen wappnen und entsprechende Vorkehrungen treffen. Was zum Krisenmanagement gehört und Ihnen in der aktuellen Situation weiterhilft, zeigen wir in diesem Artikel auf. Dabei kommen unterschiedlichste Punkte zum Tragen und helfen Ihnen in den verschiedensten Phasen einer Krise, auch für die Zukunft:

Punkt 1: Vertretungsplan erstellen

Das ist ein wichtiger Punkt vor allem in Krisen wie dieser, denn jederzeit können Mitarbeiter, Führungskräfte, aber auch Geschäftsführer und Sie selbst ausfallen. Wenn Sie dann bereits einen Vertretungsplan erstellt haben, greift dieser sofort und alle wissen, was zu tun ist. Das sorgt für Ruhe im Unternehmen und gibt jede einen Plan an die Hand. Darin sind auch Aufgaben enthalten und Verantwortungsstrukturen. So verfällt keiner in Panik, wenn jemand krankheitsbedingt ausfällt und der Betrieb kann weiter einigermaßen reibungslos ablaufen. Bedenken Sie, welche Positionen besonders wichtig sind und wer Sie vertreten kann, um Mitarbeiter weiter zu motivieren und Ihnen Ängste und Sorgen zu nehmen. Wer verfügt über das nötige Know-how und auch den Mut und das Verantwortungsbewusstsein, schwierige Entscheidungen für das Unternehmen zu treffen? Vielleicht kommen auch externe Dienstleister für einige Aufgaben in Frage, die Sie unterstützen können.

Punkt 2: Liquidität sichern

Natürlich sind in Krisenzeiten die Finanzen ein wichtiges Thema. Hierbei geht es darum, dass Sie für Ihr Unternehmen die Liquidität sichern. Was dabei eine Rolle spielt, sind laufende Kosten, laufende Zahlungen, aber auch noch offene Rechnungsbeträge, die ausstehen. Hier spielen Kredite und Investitionen mit rein und vieles mehr. Die Liquidität Ihres Unternehmens ist natürlich einer der wichtigsten Punkte, um Krisen überhaupt überstehen zu können. Das Geld zusammenzuhalten ist dabei ein wesentlicher Faktor, streichen Sie dafür alle nicht notwendigen Ausgaben und Investitionen. Die Vorbereitung auf Liquiditätsengpässe ist hilfreich, um nicht in Panik und finanzielle Notlagen verfallen zu müssen. Dabei können viele Aspekte zusammenkommen und manche Maßnahmen greifen kurzfristig, manche entlasten langfristig.

Monatliche laufende Kosten sollten Sie auf die wirklich notwendigen reduzieren, außerdem können Sie versuchen mit Lieferanten bspw. verlängerte Zahlungsziele zu vereinbaren. Zudem ist es nun Zeit, offene Forderungen einzuholen und gegebenenfalls auch nicht benötigte Maschinen oder anderes Vermögen in Form von Inventar, Geschäftswagen etc. zu verkaufen.  Mit Kurzarbeit können Sie finanziell Ihr Unternehmen besser in Krisenzeiten aufstellen, aber auch Steuerstundungen und Anpassungen von Steuervorauszahlungen wirken sich positiv auf die finanzielle Unternehmenssituation aus. Darüber hinaus besteht natürlich auch die Möglichkeit, Kredite bei der KfW aufzunehmen oder sich an die Hausbank zu wenden. Wenn Sie bereits Kredite laufen haben, sollten Sie dafür Stillhalteabkommen abschließen, um so laufende Tilgungsraten und Zinszahlungen erst einmal auf Eis zu legen. Kredithöhen lassen sich auch weiter ausreizen oder aber Sie gehen in neue Zinsverhandlungen mit Banken und Kreditinstituten. Das gibt Ihnen finanziellen Spielraum und hilft Ihrem Unternehmen über Liquiditätsengpässe hinweg.

Punkt 3: Personalanpassungen vornehmen

Ebenfalls eine notwendige Maßnahme in Krisensituationen für Unternehmen sind neue Planungen in Sachen Personalstruktur. Gerade, wenn die Liquidität in Gefahr ist, können Personalanpassungen erste Abhilfe schaffen. Aber natürlich geht es dabei nicht nur um finanzielle Auswirkungen. Am besten sind diese Überlegungen bereits direkt zu Beginn der Krise, um souverän reagieren zu können und auch Mitarbeiter entsprechend nicht zu verunsichern. Dabei sind Überlegungen zu neuen Aufgaben, (unbezahlten) Urlaub, Abbau von Überstunden und Kurzarbeit wertvoll und können die Situation auch entschärfen. Sie können natürlich auch entscheiden, wie viele Mitarbeiter Sie während der Krise noch benötigen, ob diese andere Aufgaben übernehmen, ob neue Aufgabenbereiche geschaffen werden. Gehen Sie dabei analytisch vor und bedenken Sie, ob sich Kapazitäten herunterfahren lassen, Schichten reduziert werden können oder sich eine verkürzte Arbeitswoche anbietet. Das sind alles Möglichkeiten, die sich für Krisensituationen anbieten und Chancen zum Bestehen des Unternehmens aufzeigen.

Punkt 4: Offen kommunizieren

Wichtig im Fall von Ausnahmezuständen und Krisensituationen ist die Kommunikation. Selbstverständlich ist eine gute und funktionierende Kommunikation jederzeit wichtig und löst auch Probleme oder umschifft diese. Gerade aber in unsicheren Zeiten ist eine offene Kommunikation essentiell, um alle informieren zu können. Egal ob Kunden oder Mitarbeiter, Unsicherheiten und Missverständnisse entstehen schnell. Daher ist es enorm wichtig, Ängste aus dem Weg zu räumen, Sorgen zu teilen und die Situation in der Krise gemeinsam zu meistern. Das bedeutet auch, eine aktive Kommunikation – gehen Sie auf Kunden und auf Mitarbeiter aktiv zu und sprechen Sie die Situation an. Das hinterlässt einen guten Eindruck und vermittelt eine Art Sicherheit, sodass Ihr Team und Ihre Kunden das Gefühl bekommen, informiert zu sein.

Mit Kunden lassen sich so auch gemeinsam Lösungen erarbeiten, Auftragsvolumen ändern, neue Liefertermine vereinbaren oder auch Konditionen nochmals anzupassen. Mit Mitarbeitern geht es darum, offen zu kommunizieren, welche Abläufe nun greifen, ob Jobängste berechtigt sind usw. All diese Sorgen sollten Mitarbeiter und Angestellte auch mitteilen können, dabei hilft eine offene Kommunikation. So können auch gemeinsam Entscheidungen getroffen werden, die alle mittragen. Das betrifft angepasste Arbeitszeiten, flexiblere Arbeitsmodelle, Home-Office, aber auch Daily Calls oder Weekly Telkos und vieles mehr. Mit Kommunikation lassen sich gemeinsam Lösungen finden und die Situation entschärfen. Dabei spielt die digitale Kommunikation auch eine Rolle, entsprechende Angebote wie Microsoft Teams, Slack oder auch Zoom unterstützen dabei.

Punkt 5: Umdenken und neue Ideen entwickeln

Krisen bringen oft neue Ideen und andere Ansätze hervor. Nutzen Sie die Zeit während der Krise, um sich neu zu formieren, neu aufzustellen und auch alles zu überdenken. Vielleicht entstehen dabei neue Ideen und neue Konzepte. Wechseln Sie die Perspektive und entdecken so Neues und vielleicht Problemstellen. Dabei können Sie Ihre Unternehmensstruktur oder Arbeitsmodelle für Ihre Mitarbeiter effizienter gestalten und neu strukturieren. Auf der anderen Seite ist diese Zeit auch eine Chance, um Produkte und Dienstleistungen zu analysieren und möglicherweise noch besser zu gestalten. Vielleicht gehen die Überlegungen aber auch Richtung Online und Sie erobern den Online-Markt oder setzen dann vielleicht doch mehr auf Social Media. Holen Sie sich dafür auch Hilfe und vernetzen sich mit anderen, die vor den gleichen Herausforderungen stehen oder auch bereits gestanden haben. Der Austausch hilft beim Perspektivwechsel und Sie können davon profitieren.

Fazit: Umsichtig handeln und einen Aktionsplan zurechtlegen

All diese Punkte in unserer Auflistung zeigen Ihnen, das umsichtiges Vorgehen und Handeln besonders in Krisen und Ausnahmesituationen überlebenswichtig ist. Vorkehrungen und ein gutes Krisenmanagement hilft dabei, Ihr Unternehmen sicher und möglichst unbeschadet durch die Krise zu führen. Dabei sind Pläne und Vorbereitungen lange vor der Krise von Vorteil, um dann strukturierte Maßnahmen zu ergreifen und genau zu wissen, was dann im Notfall zu tun ist. So können Sie sich wertvolle Zeit sparen, in der Sie direkt handeln können, anstatt die Pläne und einzelnen Maßnahmen und Lösungen erst noch ausarbeiten zu müssen. Erarbeiten Sie eine Aktionsplan und sorgen Sie für Vertretungen und eine offene Kommunikation, dann sind Sie mit Ihrem Unternehmen gut aufgestellt. Ein gutes Krisenmanagement zeichnet sich durch Organisation und Handlungsanweisungen aus, die das Unternehmen durch die Krise bringen.

Wertvolle Hinweise und Informationen zum Krisenmanagement

Rund um das Thema Finanzen und Liquidität in der aktuellen Situation der Corona-Krise finden sich auch immer wieder Onlineseminare mit Experten der merkur-start up. In der Terminübersicht finden Sie eine tolle Auflistung der möglichen Onlineseminare zu den verschiedensten Themen.

Zum Abschluss haben wir für Sie eine wunderbare Checkliste, die Ihnen sehr übersichtlich wichtige Punkte für Ihr Krisenmanagement an die Hand gibt: die merkur-start up Checkliste zum Krisenmanagement.