Sie haben einen akademischen Abschluss, aber mit dem passenden Job läuft es noch nicht rund? Dann liegt das meist nicht am Studium, sondern teils auch an der Bewerbung als Akademiker. Und genau deshalb wollen wir das Thema für Sie näher beleuchten. Dazu haben wir mit Reinhard Kleen gesprochen, denn er ist Karrierecoach und unterstützt Akademiker beim Jobeinstieg und auch bei beruflichen Veränderungen. Worauf es in dieser Situation ankommt, werden Sie im Interview mit ihm lesen:
Besondere Herausforderungen bei der Bewerbung als Akademiker
Ein Studium kostet viel Zeit und Energie, verspricht in einigen Fällen auch bessere Einstiegschancen und sogar höhere Gehälter. Das alles hängt aber von vielen Faktoren ab, denn Chancen und Jobs sind je nach Studienfach und Branche unterschiedlich gelagert. Klassische Studiengänge mit einem klaren Berufsbild als Ziel machen den beruflichen Weg natürlich einfacher. Wenn Sie Jura studieren, werden Sie Anwalt, Richter oder Staatsanwalt. Wenn Sie Medizin studieren, werden Sie Arzt, Studienfächer auf Lehramt machen Sie zum Lehrer, egal ob für Grundschule, weiterführende Schulen oder sogar als Handelslehrer. Aber es gibt natürlich sehr viel mehr Studiengänge, die weniger klare Berufschancen mit sich bringen. Und sorgt für Herausforderungen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Das sorgt für erste Unsicherheit. Aber nicht nur beim Einstieg direkt nach dem Studium, sondern auch beim Wechsel des Arbeitsgebers oder auch bei einer beruflichen Umorientierung sind Akademiker bei der Bewerbung besonders gefragt, sich klar zu positionieren und ihr Profil zu schärfen. Darin liegt der Schlüssel bei der Jobsuche.
Reinhard Kleen unterstützt Akademiker und Akademikerinnen bei der Bewerbung im Karrierecoaching
Diese Hürden für Akademiker bei der Jobsuche zählen zu einem wesentlichen Aufgabenbereich von Karrierecoach und Berater Reinhard Kleen. Er kennt sich dabei hervorragend aus und unterstützt im Karrierecoaching bei der Entwicklung des Profils. Dabei kann er selbst auf viel Berufserfahrung zurückgreifen. Nach der kaufmännischen Ausbildung hat Reinhard Kleen später ein Studium der Rechtswissenschaften absolviert und Erfahrungen in verschiedensten Bereichen gesammelt. Auch als Arbeitsvermittler für die Agentur für Arbeit hat er eine gewisse Zeit gearbeitet und kennt damit auch diese Strukturen. Darüber hinaus fokussiert er sich in seiner Arbeit als Karrierecoach auf das Thema Bewerbung, aber auch Karriereplanung sowie Neuausrichtung. Und genau wegen dieser Schwerpunkte und der vielen Erfahrungen haben wir mit Reinhard Kleen einmal über die Besonderheiten bei der Bewerbung als Akademiker gesprochen. Hier kommt das Interview:
Herr Kleen, für Akademiker ist die Jobsuche ja oft eine besondere Herausforderung. Stellenausschreibungen passen oft nicht zum Abschluss oder den Fähigkeiten und Kenntnissen, die Akademiker im Studium erworben haben. Worin unterscheidet sich die Jobsuche daher im Vergleich zu Nicht-Akademikern?
Für Akademiker kann die Jobsuche oft besonders herausfordernd sein, da viele Stellenausschreibungen nicht genau zu den spezifischen Abschlüssen oder den im Studium erworbenen Fähigkeiten und Kenntnissen passen. Im Gegensatz zu Nicht-Akademikern, deren berufliche Qualifikationen häufig direkt auf spezifische Berufsfelder abzielen, sind die Kenntnisse und Fähigkeiten von Akademikern oft breiter gefächert und weniger spezifisch an eine bestimmte Jobbeschreibung gebunden.
Akademiker verfügen in der Regel über eine tiefere theoretische Ausbildung und analytische Fähigkeiten, während Nicht-Akademiker häufiger praktische Erfahrungen und berufsspezifische Fähigkeiten haben. Dies kann dazu führen, dass Akademiker Schwierigkeiten haben, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in der praktischen Arbeitswelt klar und überzeugend zu vermitteln. Akademiker steigen oft auf einer höheren Ebene in Unternehmen ein, was die Anzahl der verfügbaren Positionen einschränken kann.
Welche Rolle spielen Soft Skills? Und wie lassen sich diese am besten bei der Bewerbung präsentieren?
Soft Skills spielen eine wesentliche Rolle bei der Bewerbung, besonders für Akademiker, da diese Fähigkeiten oft über die reine fachliche Kompetenz hinausgehen und die Eignung für eine Position entscheidend beeinflussen. Zu den
wichtigsten Soft Skills gehören Kommunikation, Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit, Problemlösungsfähigkeiten, Zeitmanagement und Führungskompetenzen. Diese Fähigkeiten lassen sich am besten durch konkrete Beispiele und
Erfolgsgeschichten präsentieren. Im Anschreiben und Lebenslauf sollten Akademiker Beispiele aus ihrem Studium, Praktika oder Nebenjobs anführen, die ihre Soft Skills belegen. Auch im Bewerbungsgespräch sollten sie darauf achten, konkrete Situationen zu schildern, in denen sie diese Fähigkeiten erfolgreich eingesetzt haben. Wenn möglich, sollten die Auswirkungen der Soft Skills quantifiziert werden (z.B. „Verbesserte Teameffizienz um 20% durch effektive
Kommunikationsstrategien“).
In einem Markt mit vielen qualifizierten Bewerbern können ausgeprägte Soft Skills den entscheidenden Unterschied machen. Die in Stellenanforderungen hervorgehobenen Soft Skills sollten zu den in der Stellenausschreibung genannten Anforderungen passen.
Lassen sich zudem Unterschiede erkennen, die es Akademikern zusätzlich erschweren, sich bei der Jobsuche richtig präsentieren zu können?
Viele Akademiker haben Schwierigkeiten, sich selbstbewusst und sicher zu präsentieren, was ihre Jobsuche zusätzlich erschwert. Diese Unsicherheit kann durch das Gefühl verstärkt werden, dass ihre theoretischen Kenntnisse nicht
ausreichend praktisch anwendbar sind oder dass sie den Anforderungen des Arbeitsmarktes nicht gerecht werden.
Ein Grund hierfür könnte die fehlende Praxisnähe des Studiums sein, die oft nicht direkt auf konkrete berufliche Situationen vorbereitet. Akademiker sollten daher frühzeitig praktische Erfahrungen sammeln und Netzwerke aufbauen, um ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre Fähigkeiten in realen Arbeitsumgebungen zu erproben. Der akademische Anspruch an Perfektion kann zu Zögerlichkeit bei der Selbstpräsentation führen. Die Gewohnheit, in akademischer Fachsprache zu kommunizieren, kann die Vermittlung von Kompetenzen an Nicht-Fachleute erschweren.
Aber gerade das Selbstvertrauen ist ein wichtiges Element in der Selbstdarstellung im Bewerbungsgespräch. Gibt es eine Möglichkeit im Coaching daran zu arbeiten? Und was ist wichtig, um das Selbstbewusstsein von Akademikern zu stärken?
Coaching kann eine effektive Methode sein, um das Selbstvertrauen von Akademikern zu stärken. Durch gezielte Übungen und Feedback können sie lernen, ihre Stärken besser zu erkennen und zu kommunizieren. Ein Coach kann dabei helfen, konkrete Ziele zu setzen und Strategien zu entwickeln, um diese zu erreichen. Wichtige Elemente im Coaching sind:
- Selbstreflexion: Akademiker sollten ihre Erfolge und Stärken bewusst reflektieren.
- Kompetenzanalyse: Systematische Erfassung und Bewusstmachung der vorhandenen Fähigkeiten und Erfahrungen.
- Übungsszenarien: Rollenspiele und simulierte Bewerbungsgespräche können helfen, Sicherheit im Auftreten zu gewinnen.
- Positives Feedback: Durch konstruktives Feedback können sie ihre Fähigkeiten verbessern und ihr Selbstvertrauen aufbauen.
- Zielsetzung: Erarbeitung realistischer, erreichbarer Ziele zur Stärkung des Selbstwertgefühls.
Wie lassen sich akademische Qualifikationen und Erfahrungen in einem verständlichen Format darstellen? Worauf sollten Akademiker hierbei besonders achten?
Akademische Qualifikationen und Erfahrungen sollten klar und verständlich dargestellt werden. Dabei sollten Akademiker besonders darauf achten:
- Relevanz hervorheben: Nur die für die jeweilige Stelle relevanten Erfahrungen und Kenntnisse sollten detailliert beschrieben werden.
- Klarheit und Struktur: Ein übersichtlicher Lebenslauf mit klaren Abschnitten und Bullet Points hilft, Informationen schnell erfassbar zu machen.
- Ergebnisse betonen: Statt nur Aufgaben zu beschreiben, sollten konkrete Ergebnisse und Erfolge hervorgehoben werden, um den Mehrwert für den potenziellen Arbeitgeber zu verdeutlichen.
- Transferable Skills betonen: Fähigkeiten wie Analyse, Recherche oder Projektmanagement, die in verschiedenen Kontexten nützlich sind, sollten aufgezeigt werden.
Wie können Akademiker ihre Bewerbungsunterlagen so aufbereiten, dass sie sich von der Masse abheben?
Um sich von der Masse abzuheben, sollten Akademiker ihre Bewerbungsunterlagen individuell und professionell gestalten, am besten mit Hilfe von
- Persönlichen Statements: Ein kurzes, prägnantes Statement zur eigenen Motivation und Vision an den Anfang des Lebenslaufs stellen.
- Anpassung an die Stelle: Jede Bewerbung sollte auf die spezifische Stelle und das Unternehmen zugeschnitten sein.
- Professionelles Layout: Ein ansprechendes und professionelles Design kann einen positiven ersten Eindruck hinterlassen.
- Kreativen Elementen: In einigen Branchen kann auch der Einsatz von kreativen Elementen wie Infografiken oder Portfolios sinnvoll sein, um die eigene Persönlichkeit und Fähigkeiten zu unterstreichen.
- Storytelling: Einen roten Faden durch den Lebenslauf ziehen, der die persönliche Entwicklung und Motivation zeigt.
- Achievements hervorheben: Konkrete Erfolge und Leistungen statt reiner Auflistung von Tätigkeiten präsentieren.
- Digitalen Elementen: QR-Codes oder Links zu Online-Portfolios oder relevanten Projekten einbinden.
Netzwerke und Kontakte im Arbeitsumfeld sind sehr wertvoll und können natürlich auch bei der Jobsuche einen enormen Vorteil verschaffen. Wie viel Einfluss nehmen solche beruflichen Netzwerke im akademischen Umfeld?
Berufliche Netzwerke und Kontakte sind im akademischen Umfeld besonders wertvoll und können einen erheblichen Einfluss auf die Jobsuche haben. Netzwerke können:
- Jobmöglichkeiten eröffnen: Viele Stellen werden über persönliche Kontakte und Empfehlungen vergeben.
- Informationen liefern: Netzwerke bieten Zugang zu Insiderinformationen und ungeschriebenen Regeln innerhalb einer Branche.
- Unterstützung bieten: Mentoren und Kollegen können wertvolle Ratschläge und Unterstützung bieten, die die Jobsuche erleichtern.
- Informellen Informationsaustausch ermöglichen: Viele Stellenangebote werden über informelle Kanäle kommuniziert, bevor sie offiziell ausgeschrieben werden.
- Kollaborationsmöglichkeiten auftun: Netzwerke eröffnen oft Möglichkeiten für Forschungskooperationen oder gemeinsame Projekte.
- Karriereentwicklung befördern: Kontakte zu erfahrenen Akademikern können wertvolle Einblicke in Karrieremöglichkeiten und -wege bieten.
- Sichtbarkeit steigern: Aktive Teilnahme an Konferenzen und Fachveranstaltungen erhöht die eigene Sichtbarkeit in der akademischen Community.
- Interdisziplinäre Chancen bieten: Netzwerke über das eigene Fachgebiet hinaus können neue, unerwartete Karrierechancen eröffnen.
Akademiker sollten daher aktiv Netzwerke aufbauen, beispielsweise durch die Teilnahme an Konferenzen, Workshops und Fachveranstaltungen, sowie durch die Nutzung von Plattformen wie Xing und LinkedIn.
Fazit: Mehr Eigeninitiative bei der Bewerbung als Akademiker gefragt
Akademiker sollen besonders sorgfältig bei der Bewerbung vorgehen, das ist im Interview mit Coach und Berater Reinhard Kleen deutlich geworden. Zum Einen ist es wichtig, die Soft Skills hervorzuheben und passgenau auf die jeweilige Stellenanzeige hervorzuheben und situativ zu veranschaulichen. Damit werden die Fähigkeiten verständlicher. Zum Anderen ist Unsicherheit und Zweifel bei Akademikern ein Thema. Ein Coaching und dabei verschiedene Übungen und Methoden können das Selbstbewusstsein stärken und damit zu mehr Souveränität verhelfen. Ein professioneller Coach an der Seite bietet auch den nötigen Rückhalt und kann im Bewerbungsprozess aufbauen. Dabei ist die Entwicklung einer individuellen Bewerbungsstrategie der wichtigste Schritt. Darüber hinaus sind gewisse Elemente in der Bewerbung Schlüsselfaktoren, die das Können unter Beweis stellen. Und auch ein aktives und gutes Netzwerk an Kontakten hilft Akademikern bei der Jobsuche in vielerlei Hinsicht. Mit all diesen Tipps vom Profi wird die Bewerbung als Akademiker wesentlich einfacher und ist auch keine Herausforderung mehr.
Wenn auch Sie jetzt Unterstützung im Bewerbungsprozess suchen und ein Coaching für Akademiker in Anspruch nehmen wollen, dann sind Sie bei Reinhard Kleen und der merkur-start up richtig. Nutzen Sie die Chance des Erstgesprächs, um uns kennenzulernen – und das ganz unverbindlich und vor allem kostenlos!