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21. April 2022 | Redaktionsteam | merkur-start up

Professioneller Unternehmensauftritt für Freiberufler und KMU mit Johanna Karl

Wer in die berufliche Selbstständigkeit startet, steht vor der Herausforderung das eigene Unternehmen bekannt zu machen. Doch mittlerweile gibt es zahlreiche Wege, die Sie gehen können, wenn es um den Unternehmensauftritt geht. Da verlieren Gründer zu Beginn oft den Überblick und sind überfordert. Wir bringen Licht ins Dunkel und haben dafür mit einer Expertin in Sachen Unternehmensauftritt gesprochen. Johanna Karl ist Coach bei merkur-start up GmbH und hilft Ihnen dabei, einzuordnen, was für den Unternehmensauftritt für Freiberufler und KMU wichtig ist.

Dem Unternehmen ein Gesicht und die richtige Sprache geben

Wenn es um den Unternehmensauftritt geht, dann könnte man auch sagen, dass ein Unternehmen erst einmal ein Gesicht braucht. Doch viele Gründer, aber vor allem auch Freiberufler und KMU sind dabei erst einmal überfordert. Doch wo fängt man am besten an? Für Johanna Karl ist der Unternehmensauftritt von Unternehmern Daily Business, denn sie beschäftigt sich von Anfang bis Ende mit dem professionellen Auftritt und gibt Unternehmen ein Gesicht. Von der Strategie im Coaching über das visuelle mit Corporate Design und Logo bis hin zu Texten für Webseiten, Social Media und Blog – Unternehmer erhalten hier einen Rundum-Service für den Unternehmensauftritt. Seit 2017 sorgt sie als Online Marketing Coach, Brand Designerin und Texterin mit ihrer Agentur MANUFAKTUR FÜR KREATIVES für einen gelungenen Unternehmensauftritt und bringt diese Expertise in ihre Coachings bei der merkur-start up GmbH aktiv mit ein. Wir haben sie einmal interviewt, um Gründern, Freiberufler und KMU wichtige Impulse für deren Kommunikation und Auftritt zu geben.

Frau Karl, das Thema Marketing und Kommunikation ist für Unternehmensgründer aufgrund der unendlich scheinenden Möglichkeiten oft ein scheinbar unüberwindbarer Berg. Was empfehlen Sie Ihren Coachees, auf was sie sich im ersten Schritt konzentrieren sollten?

Vorbereitung ist für den Unternehmensauftritt das A und O und das geschieht meist schon durch die Arbeit am Businessplan. Für die Kommunikation und den Auftritt nach außen ist es enorm wichtig, als Gründer auch grundlegend einmal zu wissen – und vor allem auch auszuformulieren:

  • wer bin ich und was mache ich,
  • wie möchte ich mich bzw. das Unternehmen präsentieren und
  • wofür steht das Unternehmen.

Erst wenn ich das als Gründer auch in wenigen Worten für mich kurz und prägnant formulieren kann, kann ich das auch in der Kommunikation nach außen. Leider begegnet mir das in der Arbeit als Coach immer noch zu oft, dass Gründer nicht genau formulieren können, was sie eigentlich tun. Aber das ist die Basis für eine starke Markenidentität und damit auch essenziell, wenn es um das Marketing geht. Im Bereich Design sprechen wir dabei auch von der Corporate Identity – neben der Arbeit als Coach bin ich zudem auch als Brand Designerin und als Texterin tätig und beschäftige mich damit von der Strategie bis hin zur Umsetzung mit dem Unternehmsauftritt für Gründer. Wenn ich als Gründer weiß, wofür meine Marke (also mein Unternehmen) steht, und wie ich wahrgenommen werden möchte, dann kann daraus eine starke Markenidentität entstehen.

Daraus lässt sich dann das Corporate Design in Zusammenarbeit mit einem Brand Designer entwickeln und das benötigen wir Unternehmer für den Unternehmensauftritt. Denn nur mit Logo als zentralem Element des Corporate Designs – aber auch mit Brand Farben, Formen, Schriftarten und Bildsprache – bekommt das Unternehmen einen einheitlichen Auftritt. Das lässt sich dann für Website, Briefpapier, Visitenkarten, Flyer, aber eben auch für die Online-Kanäle im Marketing nutzen. Auch auf Social Media, im Newsletter & Co sollte der Unternehmensauftritt stimmig und damit einheitlich im Corporate Design sein. Welche Kanäle hier wichtig sind, hängt immer vom Unternehmen, der Branche, aber auch der Zielgruppe ab. Nur so kann ich entscheiden, ob Social Media oder bspw. ein Flyer überhaupt relevant ist, um auf mein Business aufmerksam zu machen.

Was ist bei der Entwicklung einer Kommunikationsstrategie zu beachten?

Wichtig ist dabei, wirklich strategisch vorzugehen. Auch hierbei passieren oft noch einige Fehler oder Gründer gehen zu unbedarft vor. Für die passende Kommunikationsstrategie ist nicht relevant, was gerade Trend im Online Marketing ist oder was andere Unternehmen machen. Die meisten Antworten erhalten wir in Bezug auf die Strategie, wenn wir die Frage nach der eigenen Zielgruppe stellen. Wer seine Zielgruppe genau kennt, hat viele Anhaltspunkte zum Ansetzen. Denn wenn ich als Unternehmer und Business Owner weiß, an wen ich mich mit meinem Business wende, dann weiß ich auch, wann und wo ich diese am besten erreiche. Daraus ergibt sich viel und damit lege ich den Grundstein für die richtige Kommunikationsstrategie. Mehr zur passenden Online Marketing-Strategie erfährt man auch in einem meiner Online-Seminare für die merkur-start up GmbH. Dort widmen wir uns den Basics im Online Marketing und das in 90 Minuten. Die Online-Seminare finden in regelmäßigen Abständen, etwa alle 4 Wochen statt. Hier gebe ich Einblick in die Entwicklung der eigenen Online Marketing-Strategie und beantworte Fragen der Teilnehmer.

Sie sind bei merkur-start up Expertin für Online Marketing und beraten Gründer zu vielseitigen Themen rund um ihren Unternehmensauftritt und die Online-Welt. Worüber sollten Gründer bei der Online-Kommunikation nachdenken?

Kurz gesagt: Individuelles und zielgruppenrelevantes Online Marketing! Wenn wir uns das einmal genauer ansehen, dann geht es im Online Marketing darum, die eigene Zielgruppe zu erreichen und das sollte bestenfalls individuell auf das eigene Unternehmen abgestimmt sein. Wenn ich mir als Gründer und Freiberufler nicht im Klaren darüber bin, an wen ich mich eigentlich wende, dann läuft mein Marketing letztendlich auch ins Leere. Da Online Marketing meist etwas Zeit in Anspruch nimmt, ist es wichtig, hier zielgerichtet und passgenau die Kanäle auszuwählen und die Ansprache und Inhalte aufzubereiten. Andernfalls ist viel Zeit und Mühe investiert und das für nichts! Daher ist die Wahl der passenden Kanäle im Online Marketing entscheidend. Dabei stehen mir als Unternehmerin und alle anderen eben auch viele Möglichkeiten zur Verfügung: wir sprechen hier natürlich über die Website, über SEO/SEA – also Suchmaschinenmarketing -, über Content Marketing via Social Media oder einen Corporate Blog. Aber das kann auch eine Sichtbarkeit via E-Mail Marketing, Newsletter oder auch Messenger sein, über Google MyBusiness, Affiliate Marketing, Branchenverzeichnisse, Paid Advertising, Influencer Marketing und vieles, vieles mehr. Alles lässt sich hier gar nicht aufzählen und vor allem nicht im Detail, daher ist ein Coaching eine wunderbare Gelegenheit, die richtigen Kanäle mit professioneller Unterstützung auszuwählen.

Wichtig ist mir dabei auch, dass es im Online Marketing erst einmal zahlreiche Möglichkeiten gibt, mit wenig Budget eine gute Sichtbarkeit bei der Zielgruppe zu erreichen. Erst im zweiten Schritt ist es daher meiner Meinung nach nötig, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und weitere Möglichkeiten auszuschöpfen. Der Fokus sollte beim Unternehmensauftritt erst einmal auf den Basics liegen, bevor es ins Detail und dann an weitere Kanäle geht.

Allerdings richte ich den Blick mit meinen Coachees im Coaching nicht nur auf die Online-Kanäle für das Marketing, sondern binde alles weitere für die Kommunikation ebenso mit ein. Insgesamt geht es beim Unternehmensauftritt um einen perfekten Marketing-Mix über mehrere Kanäle, die ineinander greifen. Vor allem der Vorfall im Herbst 2021, als die Dienste Instagram, WhatsApp und Facebook des Meta-Konzerns einen Abend nicht erreichbar waren, hat gezeigt, dass es wichtig ist, mehrere Kanäle für das eigene Business zu nutzen und sich von derlei Plattformen und sozialen Medien nicht so abhängig zu machen. Daher ist ein Multi-Channel-Marketing die beste Option, auch als Gründer und Freiberufler – bedeutet: Kommunikation und Sichtbarkeit über mehrere Kanäle, online wie offline.

Ist Social Media nur etwas für hippe junge Startups mit Influencern, oder sollte jedes Unternehmen auch in den sozialen Medien aktiv sein?

Social Media ist unabhängig davon, ob wir von Startups sprechen oder nicht, erst einmal gleich relevant. Das gilt für Freiberufler, wie für KMU und Großkonzerne. Entscheidend ist auch hierbei, welche Zielgruppe möchte ich für mein Business erreichen – und dann im zweiten Schritt, über welche sozialen Netzwerke gelingt das am besten. Im deutschsprachigen Raum können wir dafür eine Menge Netzwerke nutzen, denn wir sprechen hier nicht nur über Facebook und Instagram, sondern auch über Xing und LinkedIn, über Twitter, Pinterest, TikTok, Snapchat und auch YouTube. Und wer weiß, wann das nächste neue Netzwerk an den Start geht und einen neuen Hype auslöst. Grundsätzlich bietet Social Media ein riesiges Potenzial für Unternehmen, sichtbar zu werden, allerdings sind die meisten sozialen Medien weniger gut geeignet, wenn es um konkrete Conversions oder Umsatzsteigerung geht. Das sollte Gründern und Unternehmern bewusst sein. Außerdem ist Social Media Marketing zeitintensiv, auch dessen sollte man sich bewusst sein. Daher ist die beste Devise: Einen bzw. maximal zwei Social-Media-Profile für das eigene Unternehmen, die sich bestenfalls auch wunderbar ergänzen! Andernfalls besteht die Gefahr, sich zu verzetteln. Strategisch vorgehen, wenige Netzwerke nur bespielen, zielgruppenorientiert bleiben und dann auch mit entsprechenden Techniken, wie einem Redaktionsplan oder der Vorplanungsfunktion o.ä. arbeiten. So lässt sich Social Media Marketing besser organisieren und zeiteffizienter nutzen.

Welche rechtlichen Bestimmungen müssen im Online- und Social Media Marketing beachtet werden?

Grundlegend haben wir hier die geltenden Bestimmungen in Sachen Datenschutz. Hier greift die DSGVO, die seit Mai 2018 in Kraft ist. Das bedeutet, an allen Stellen, an denen ich als Unternehmer Dienste nutze und damit Daten sammle oder diese Dienste, wie Apps, Plugins und Software-Lösungen, selbstständig Daten sammeln und speichern, muss ich darauf hinweisen. Und vor allem aber muss ich auch die Möglichkeit bieten, das ablehnen zu können, wenn ich das nicht möchte. Das betrifft hauptsächlich die eigene Website, aber z. T. auch Social Media und auch E-Mail-Kommunikation bspw. Daher ist meine Empfehlung für alle Dinge und Tools sowie Software, am besten auf deutsche Anbieter bzw. europäische zu setzen, denn diese sind verpflichtet, sich an die DSGVO zu halten und dementsprechend zu handeln. Wichtig ist zudem ein Impressum, denn nach dem Telemediengesetz muss erkenntlich und auch erreichbar sein, wer für die Inhalte auf der Website sowie den Social Media-Profilen verantwortlich ist. Beides lässt sich für den einfachen Gebrauch kostenlos über die Generatoren von eRecht24 erstellen und nutzen. Für Gewinnspiele über soziale Medien gelten dann nochmals gesonderte Regelungen, das ist allerdings nicht mein Fachbereich, da ich keine Rechtsanwältin bin und mich mit der Rechtsgrundlage in Sachen Medienrecht nur bedingt auskenne.

Brauchen Freiberufler und KMU eine Werbeagentur?

Grundsätzlich würde ich das verneinen und wenn wäre meine Empfehlung, weniger mit einer Werbeagentur zusammenzuarbeiten, sondern mehr mit einer Marketing Agentur, gezielt auch für Social Media Marketing o.ä. oder erst einmal auf einen Brand Designer zu setzen. Denn aus dem Brand Design kommen nachhaltigere Methoden und Strategien, als aus der klassischen Werbung. Laute, schrille Werbung hat mittlerweile ausgedient, vielmehr geht es um zielgerichtetes und passgenaues Marketing – bestenfalls verankert im Brand Design.

Die Beauftragung richtet sich oft danach, ob Gründer lieber Budget investieren und Zeit sparen wollen oder umgekehrt. Denn darauf läuft es am Ende in Sachen Unternehmensauftritt und Marketing hinaus. Wer sich zudem erst noch groß einarbeiten muss, sollte vielleicht lieber auf Profis setzen. Trotzdem ist ein gutes Briefing und eine detaillierte Absprache notwendig, denn gerade Freiberufler bringen ihre Persönlichkeit stark mit in die Arbeit ein und das sollte auch auf den Kanälen und der Website sichtbar werden. Nur wer authentisch dargestellt wird oder sich selbst authentisch darstellt, hat Online Marketing-Kanäle, die für einen und das eigene Business sprechen.

Was ich allerdings in jedem Fall in die Hände eines Profis übergeben würde, ist die Erstellung des Corporate Designs und im besten fall auch wirklich das Corporate Design und nicht nur ein Logo. Ein Profi ist hier zum einen schneller und zum zweiten vertrauter mit den notwendigen Auflösungen und Formaten sowie Farbsystemen in der Darstellung von Logos, Visuals und mehr. Viel wichtiger aber noch: Ein Brand Designer weiß um die Wirkung von Formen und Farben, kennt die Farbpsychologie. Daher kann dieser ein professionelles und individuelles Logo und Corporate Design kreieren, dass mit aufnimmt und spiegelt, wie das Unternehmen dargestellt werden und auf potenzielle Kunden wirken soll. Auch Fotos für die Website sollten im besten Fall professionell fotografiert sein, auch hier ist ein Brand Fotograf die beste Wahl, denn so entstehen Fotos, die das Unternehmen bestens repräsentieren und gewisse Werte und Stimmungen vermitteln.

Wo können sich Gründer zu den Themen Unternehmensauftritt, Online und Social Media Marketing Wissen aneignen?

Wer mehr zum Thema und vor allem zielgerichtet für das eigene Unternehmen wissen möchte, dem würde ich ein Coaching ans Herz legen. Grundsätzlich ist das Internet allerdings voll von wertvollen Infos, doch hier sollte gezielt ausgewählt werden. Eine Buchempfehlung zum Thema Markenidentität ist das Buch von Susanne Schulz. Dann lohnt sich der Austausch mit anderen Gründern und Freiberuflern, um vor allem auch aus deren Fehler und Erkenntnisse zu lernen und hier Feedback zu bekommen. Wer komprimiertes Basiswissen möchte, dem kann ich die Online-Seminare Gründerwissen empfehlen. In 90 Minuten erfahren die Teilnehmer hier, worauf es zum Einen in Sachen Online Marketing und zum Anderen in Sachen Social Media Marketing wirklich ankommt. Diese sind kostenlos und jeder kann seine Fragen stellen und Antworten erhalten. Im individuellen Coaching lässt sich hierauf dann nochmal genauer eingehen und daher ist das wirklich eine absolute Empfehlung, sich hier von einem Experten beraten und coachen zu lassen. In Coachingstunden zu diesen Themen kann ich dann ganz individuell auf den Coachee und sein Business eingehen. Diese Möglichkeit lässt sich auch kostenlos über einen AVGS nutzen.

Vielen Dank für die vielen Antworten und die zahlreichen Tipps.

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