Wachstum in unsicheren Zeiten, ist das nicht in sich schon unmöglich und schließt sich aus? Wir sagen ganz klar „Nein“, denn das muss nicht sein. Wachstum kann auch in Krisenzeiten funktionieren und dabei lassen sich einige Faktoren und Herausforderungen abgrenzen. Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen diese Hürden langfristig im Blick haben und versuchen die abzubauen, dann kann Unternehmenswachstum auch in schweren Zeiten gelingen. Wir wollen Ihnen dafür einmal aufzeigen, welche Punkte insbesondere wichtig sind und worauf zu achten ist.
Wachstum in disruptiven Zeiten – geht das überhaupt?
Wie bereits entschieden zu Beginn zum Ausdruck gebracht: Krisen und Wachstum für Unternehmen schließen sich gegenseitig nicht aus. In disruptiven Zeiten oder Notsituationen wie auch der Corona-Krise gibt es auch immer Unternehmen, die lange nicht derart betroffen oder bedroht sind. Zeiten, die große Veränderungen und unvorhergesehene Ereignisse mit sich bringen, können als Katalysatoren verstanden werden. Sie beschleunigen nur eine bereits vorhandene Entwicklung. Allerdings gilt für jede Krise in der Vergangenheit und auch in Zukunft, dass sie einige Branchen stark trifft, andere dagegen unverändert lässt oder einige Branchen sogar daraus Chancen und Profit ziehen können. Manche Unternehmen agieren flexibel, handeln schnell und gehen gestärkt aus Krisenzeiten hervor. Anderen Unternehmen machen disruptive Entwicklungen und Phasen stark zu schaffen. Dabei spielen einige grundsätzliche Strukturen innerhalb der Unternehmenskultur eine Rolle.
Herausforderungen eng verbunden mit Unternehmenswachstum
Es gibt viele Herausforderungen für Unternehmen und das unabhängig von schwierigen Zeiten und unvorhergesehenen Entwicklungen. All diese Hürden und Aufgaben werden noch deutlicher und damit relevanter, wenn eine Krise hinzukommt. Wesentliche Unternehmensprozesse werden zu ausschlaggebenden Faktoren, die über Fortbestand und vor allem auch über Wachstum im Unternehmen entscheiden. Das lässt sich in Krisenzeiten besonders gut feststellen und führt beschleunigt zum Untergang oder auch Erfolg des jeweiligen Unternehmens. Diese fünf Faktoren lassen sich besonders stark als Kriterien ausmachen, die Einfluss auf Misserfolg oder Wachstum nehmen:
Digitalisierung und neue Technologien als Universallösung
Die vielen digitalen Möglichkeiten, die sich mit der Digitalisierung ergeben und die zahlreichen Technologien und Tools auf dem Markt versprechen Unternehmen mehr Effizienz. Viele Manager, CEOs und Unternehmer lassen sich von diesen Versprechungen verführen und setzen auf neuste Technologien, software-Lösungen und Tools, um die Arbeit effizienter zu gestalten. Was dabei meist außer Acht gelassen wird, ist die Benutzerfreundlichkeit und die Integration und Anleitung des Teams. Ein wertvolles Tool, das etwa die Koordination von verschiedensten Teammitgliedern aus dem Home Office ermöglicht und damit eine reibungslose Zusammenarbeit trotz Distanz bietet, bringt nichts, wenn keiner weiß, was man damit anstellen kann. Die Integration und Nutzung neuester Technologien scheitert in den meisten Fällen nicht am Willen und der Finanzierung. Meistens gibt es für die Nutzung dieser Tools keine Schulungen und Anleitung, wie diese genutzt werden sollen und wie die Ablage darüber im ganzen Unternehmen zukünftig einheitlich aussehen soll. Mitarbeiter müssen jedoch an die Hand genommen werden, um so mit den Tools zu arbeiten und diese auch effizient und bestmöglich einsetzen zu können. Erst dann kann eine erfolgreiche Integration gelingen, die dann auch Erfolg und Effizienz zur Folge hat. In manchen Fällen kann es auch von Vorteil sein, zuerst eine Bestandsanalyse zu machen und evtl. die bereits verfügbaren Tools besser zu nutzen und für alle handhabbar zu machen, als auf neue zu setzen.
Personalaufbau und Abbau der Distanz der Mitarbeiter
Für kleine und mittelständische und insbesondere Familienunternehmen geht die Unternehmensstruktur mit einer starken Verbundenheit und einer langen Zugehörigkeit der Mitarbeiter einher. In Wachstumszeiten und generell ist die Einstellung von neuem Personal eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Das fängt bei der Einrichtung von entsprechenden Prozessen und Abläufen für die Bewerbersuche an und hört am Ende bei der Integration der Mitarbeiter in bestehenden Strukturen auf. Dabei sind viele Dinge wichtig und müssen beachtet werden: Welche Positionen wollen wir besetzen? Wie lassen sich Teams neu strukturieren? Welche Persönlichkeit suchen wir für die offene Stelle? Welche Anforderungen müssen erfüllt werden? Wer übernimmt die Einarbeitung? Welches System wenden wir zur Entlohnung an? Welche Anreize können wir für Bewerber schaffen? Lassen sich auch neue Arbeitsmodelle einbinden? Das sind nur einige Fragen, die relevant werden, sobald neue Arbeitsstellen geschaffen und dafür neue Mitarbeiter gesucht werden.
Schwierig wird es, wenn das bestehende Unternehmen aus nur wenigen Mitarbeitern besteht und diese von Anfang an mit dem Unternehmen mitgewachsen sind. Für neues Personal ist dann schwierig, diese Verbundenheit und Loyalität zum Unternehmen in gleichem Maße aufzubauen. Dabei können diese Hürden verringert werden, schon allein durch das Bewusstsein dieser Distanz. So können Mitarbeiter gezielter in das Unternehmen eingebunden und an bestehende Strukturen und Arbeitsprozesse herangeführt werden. Ein gezielter Ansprechpartner sorgt schon dafür, dass die Distanz abgebaut wird und neu Mitarbeiter sich an jemanden explizit wenden können. Regelmäßige Afterwork-Teamrunden können ebenfalls solch eine Distanz abbauen und das Miteinander unterstützen. Mit konkreten Terminen, Übungen und Maßnahmen lässt sich das Teambuilding noch weiter vorantreiben. In Zeiten der Corona-Pandemie muss hierbei natürlich auf digitale Formate zurückgegriffen werden, allerdings sind solche Maßnahmen gerade jetzt besonders wichtig, denn der Einstieg für neue Mitarbeiter ist aktuell besonders erschwert.
Veränderungen über alle Ebenen hinweg
Ein weiterer Faktor in Bezug auf das Unternehmenswachstum ist generell die Veränderung. Unternehmen müssen agil sein, um flexibel und vor allem schnell auf äußere Veränderungen reagieren zu können. Ein gutes Krisenmanagement hilft dabei in disruptiven Zeiten nicht in Schockstarre zu verfallen. Wenn die Unternehmensstruktur entsprechend flexibel gestaltet werden kann, sind neue Wege und Abläufe leichter zu realisieren. Gleichzeitig sind aber auch interne Veränderungen als Faktor nicht zu unterschätzen, denn diese sind oft nicht zu Ende gedacht. Veränderungen innerhalb des Unternehmens starten meist oben in der Hierarchie und gehen dann weiter an die nächste Ebene, je nachdem kann es sein, dass diese dann nicht weitergetragen werden. Oft scheitern Veränderungen daran, dass sie nicht an alle Ebenen bis zur untersten weitergegeben werden oder nur aufgestülpt werden. Mitarbeiter aller Hierarchie-Ebenen sollten in Veränderungsprozesse des Unternehmens mit einbezogen werden, so sind alle mit im Boot und ziehen an einem Strang. Entscheidungen werden dann nicht von oben herab getroffen, sondern gemeinschaftlich gefällt und dann auch umgesetzt. Diese Veränderungen sind für Unternehmen meist langfristiger und erfolgreicher, da alle Mitarbeiter involviert sind und keiner sich übergangen fühlt. Das sorgt insgesamt auch für eine zufriedenere Atmosphäre und ein gutes Arbeitsklima.
Finanzierung als allgegenwärtige Komponente
Natürlich ist die finanzielle Situation des Unternehmens zu jeder Zeit ein wichtiges Kriterium, insbesondere auch für Wachstum. Wer als Unternehmen wachsen möchte, egal in welcher Hinsicht, benötigt entsprechendes Kapital. Dabei hilft ein guter Finanzplan, der alle regelmäßigen Fixkosten enthält. So bleibt übersichtlich, wie viel übrig bleibt und welchen Spielraum das Unternehmen hat. Darüber hinaus hilft solch eine detaillierte Planung, Bedarfe vernünftig einzuschätzen und in Krisenzeiten nicht gleich am Limit zu sein. Somit wird mit dem Finanzplan gleichzeitig auch die Liquidität gesichert und laufenden Kosten können gedeckt werden, sodass im besten Falle Rücklagen und Kapital für Weiterentwicklung zur Verfügung steht. Wachstum bedeutet immer auch erst einmal höhere Kosten, egal ob für neues Personal, Produktentwicklung, neue oder größere Produktion, Entwicklungskosten oder auch für Markteintritt und Marketing. Wer hier gut plant, dem bereitet das finanzielle weniger Sorgen und der kann zielstrebig Richtung Wachstum steuern.
Richtlinien, Regularien und Gesetze als bürokratische Hürde
insbesondere für kleinere Unternehmen stellt oft auch die Bürokratie in Deutschland eine große Hürde und Herausforderung dar. Entweder werden Unternehmen dann damit konfrontiert, wenn sie entsprechende Gesetze und Richtlinien sowie Verordnungen nicht eingehalten haben und Bußgelder und Abmahnungen drohen. Oder aber der Aufwand vorab, sich zu informieren, entsprechende Anpassungen zu den Richtlinien vorzunehmen oder evtl. auch Zertifizierungen und Zulassungen zu erhalten, ist bereits so groß, dass alles ins Stocken gerät. All diese bürokratischen Hürden hemmen Unternehmenswachstum, dabei sind die Maßnahmen oft weniger groß und umfangreich wie befürchtet. Mit Experten an der Seite oder mit einer guten Beratung lassen sich viele Fragen auch bereits klären und der Prozess wird dadurch schon vereinfacht. Anlaufstellen der Länder oder des Bundes, Ämter, Vereine, Steuerberater, IHK und Handwerkskammer, aber auch Coaches und Unternehmensberater können hierbei unterstützen, sollte das nötige Know-how oder einfach die Zeit zur Einarbeitung fehlen. Mit einer solchen Zusammenarbeit wird die Hürde gleich viel kleiner und die Weichen für das Wachstum des Unternehmens sind gestellt.
Nachhaltig, zukunftsorientiert und vorausschauend gelingt Wachstum auch in Krisenzeiten
Diese Herausforderungen, die Unternehmen im Alltag und beim Wachstum zu bewältigen haben, sind keineswegs neu und durch disruptive Zeiten alleine hervorgerufen. All diese Faktoren nehmen immer Einfluss auf den Verlauf eines Unternehmens, doch einschneidende Ereignisse und Notzeiten beschleunigen diese Prozesse noch und verstärken die Effekte dieser Faktoren. Wenn Sie bereits früh, diese Aspekte beachten und die gegebenen Unternehmensstrukturen und internen Abläufe nach den genannten Gesichtspunkten auslegen, werden diese Hürden weitaus weniger entscheidend. Die Weichenstellung sorgt für ein stetiges Wachstum Ihres Unternehmens und die Herausforderungen können problemlos gemeistert werden. Eine langfristige und vorausschauende Sichtweise und ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges unternehmerisches Denken und Handeln schafft die Grundlage für erfolgreiches Wachstum.