Wer sich selbstständig macht oder gerade gründet, oder einfach so gerne Werbung und gute Presse für sich machen möchte, der steht vor der Herausforderung, guter PR. Als Freiberufler und Gründer fehlt oft das nötige Budget für ausgelagerte Pressearbeit, doch zu Beginn lässt sich PR auch selbst übernehmen. Damit diese für das eigene Unternehmen oder auch für Ihre Person selbst jedoch erfolgreich ist, sollten Sie ein paar Basics kennen. Wir haben für Sie einmal die 10 Grundlagen erfolgreicher PR zusammengestellt und für Sie kurz zusammengefasst:
Basic Nr. 1: Was ist der Unterschied zwischen PR, Pressearbeit und Marketing?
Zuerst einmal gilt es die Begriffe zu unterscheiden, denn im Dschungel der Begriffe geht es schon mal drunter und drüber, was Öffentlichkeitsarbeit, PR (Public Relations), Pressearbeit und Marketing eigentlich genau sind. Oder besser gesagt, worin der Unterschied besteht.
Öffentlichkeitsarbeit ist einfach nur der deutsche Begriff für Public Relation. Sie bedeuten also dasselbe und beschreiben, dass Unternehmen dadurch bekannt gemacht werden und ein positives Image erhalten. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, um das zu erreichen, wie etwa durch die Webseite, Social Media und auch Pressearbeit. Damit ist die Pressearbeit ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit und bezieht sich vor allem auf die Darstellung und Veröffentlichung des Unternehmens in der Presse und durch die Medien. Marketing lässt sich davon noch weiter abgrenzen, denn damit sind absatzorientierte Maßnahmen gemeint. Bei Gründern und Startups sind PR und Marketing oft ein- und dasselbe oder zumindest eng beieinander. Später grenzt sich das mehr ab, denn Marketing bezeichnet alle „Aktivitäten“, die absatzsteigernd sind und somit den Wert der Arbeit in Zahlen angeben, während PR einen indirekten Wert bringt, nämlich ein positiveres Image des Unternehmens, was sich jedoch schwierig in Zahlen abbilden lässt. Damit lassen sich auch die Formate unterscheiden, denn Pressearbeit und PR arbeitet mehr in Interviews, Gastbeiträgen und Veröffentlichungen jeglicher Art zu Ihrem Unternehmen, Marketing wird durch Werbeanzeigen sichtbar.
Basic Nr. 2: Strategisch und mit klarem Fokus starten
Gerade wenn Sie zu Beginn entschieden, die PR und Pressearbeit allein zu übernehmen, ist es umso wichtiger, zielgerichtet loszulegen. Bevor Sie also überhaupt an Pressemitteilungen, Mappen und Verteiler sowie Kontakte zu Journalisten denken, überlegen Sie, warum Sie mit der Pressearbeit beginnen wollen. Natürlich geht es in erster Linie darum, Ihr Unternehmen und Ihr Produkt (oder die Dienstleistungen) bekannt zu machen und Aufmerksamkeit zu schaffen. Doch im weiteren geht es auch darum, was Sie darüber hinaus noch erreichen wollen. Setzen Sie sich deshalb zu Beginn erst einmal mit Ihren Zielen auseinander und entwickeln Sie dafür eine passende Strategie.
Basic Nr. 3: Klein anfangen und dann hoch arbeiten
Wichtig ist, dass Sie sich erst einmal um kleine Brötchen kümmern, sozusagen – fangen Sie klein an und arbeiten sich dann weiter an größere Ziele hoch. Das betrifft zum Einen die Maßnahmen Ihrer Pressearbeit, diese können Sie auch besser erst mit der Zeit ausweiten. Zum Anderen betrifft das aber auch Ihren Presseverteiler, Sie starten am besten auch hier klein. Beginnen Sie mit einem kleinen Verteiler, wenden Sie sich zuerst an kleinere, regionale Medien und an branchenspezifische Fachmedien. Nutzen Sie Kontakte zu diesen Kreisen, um sich mit der Zeit dann auch an größere zu wagen, an die Sie über Ihre bestehenden Kontakte vielleicht weiter verwiesen zu werden. So können Sie sich den Größen der Presse nähern.
Basic Nr. 4: Auf dem Boden bleiben
Wenn Sie noch nicht genau wissen, wie Sie Ihre Pressearbeit im Details gestalten wollen, denken viele erst einmal, dass Sie Pressemitteilungen verschicken müssen, um Neuigkeiten und Ihr Unternehmen anzukündigen. Das ist jedoch falsch – klar, die Pressemitteilung ist das bekannteste und eines der besten Instrumente der Pressearbeit. Doch eine Pressemitteilung macht erst Sinn, wenn Sie tatsächlich etwas zu verkünden haben. Und dabei geht es nicht um Neuigkeiten oder spannende News in Ihrem Unternehmen, was die nächsten kleinen Schritte betrifft. Dabei geht es um wirklich relevante Neuigkeiten, im Sinne der Presse und der Journalisten, Redakteure und Presse. Versetzen Sie sich dabei in deren Lage und versuchen Sie herauszufinden, welche Ihrer News auch wirklich relevante News für die Presse sind.
Basic Nr. 5: Social Media wird immer wichtiger
Das ist ein alter Hut, aber auch bei der klassischen Pressearbeit hält Social Media Einzug. Und daher sollten Sie bei Ihrer Pressearbeit auch diese Kanäle in Betracht ziehen und bespielen. Aber auch hierbei gilt: Erst beginnen, wenn Ihre Strategie steht, denn Social Media wollen strategisch und regelmäßig bespielt werden. Unterschätzen Sie den Aufwand nicht, aber auch die Macht dieser Kanäle für die Pressearbeit Ihres Unternehmens. Wählen Sie die Plattform mit Bedacht, überlegen sich eine passende Strategie und betreiben Sie regelmäßiges Monitoring.
Basic Nr. 6: Keyfacts einfach bereitstellen
Einfach lassen sich ein paar erste Dinge direkt auf der Webseite umsetzen und so zeitsparend erleichtern. Die Webseite Ihres Unternehmens ist für Journalisten die erste Anlaufstelle auf der Suche nach Informationen. Vereinfachen Sie diesen Schritt, indem Sie die Unternehmensphilosophie und wichtige Daten direkt auf die Webseite schreiben. Zudem können Sie einen Pressebereich einrichten, über Sie direkt eine Art digitale Pressemappe zur Verfügung stellen. Diese beinhaltet am besten direkt Ihr Logo, hochwertige Bilder, eine kurze Beschreibung und vielleicht eine Pressemitteilung zu Ihren wichtigen Zahlen und Fakten. Damit findet jeder, der verlässlich Informationen sucht, direkt alles, was er braucht. Ein Download-Bereich ist ebenfalls eine gute Variante, um leicht Informationen bereitzustellen.
Basic Nr. 7: Pressemitteilungen gekonnt einsetzen
Wie schon erwähnt, sollten Pressemitteilungen nur relevante Informationen teilen und daher nur gezielt und wohl überlegt erstellt und verschickt werden. Relevanz ist dabei das richtige Stichwort, denn keiner möchte Informationen zu unwesentlichen Ereignissen. Und natürlich sollte Ihre Pressemitteilung, wenn Sie dann etwas wirklich Wichtiges verkündet, auch gut sein. Dafür solltet ihr diese großartigen Tipps zum Schreiben wirklich guter PMs beachten:
- alle W-Fragen zuerst beantworten
- die Nachricht muss einen Mehrwert haben
- einfach und verständlicher Stil, keine Fachbegriffe, kurz und prägnant
- zu werbliche Aspekte besser vermeiden
- Bildmaterial und Kontaktmöglichkeiten direkt mit angeben
Basic Nr. 8: Mit Journalisten gut stellen
Journalisten sind ein Volk für sich, das lässt sich von so einigen Berufsgruppen sagen, Aber versetzen Sie sich einmal in einen Journalisten hinein: Sie bekommen zahlreiche Mails am Tag mit noch einem tollen Startup, das ein absolut innovatives Produkt und eine revolutionäre Dienstleistung auf den Markt gebracht hat. Es fehlt Ihnen irgendwann die Geduld und natürlich fehlt Ihnen auch die Zeit, um alle diese Mails und auch Telefonate und Briefe zu lesen und zu hören und dann auch noch zu filtern. Daher melden Sie sich bei Journalisten nur mit Nachrichten mit Mehrwert, wirklich relevante News und packen Sie diese auch in eine ansprechende Form. Keine Massenmails, eine wirklich individuelle Ansprache und ein guter Ton – versuchen Sie gleich auf nette, respektvolle Art direkt mit den ersten Sätzen im Anschreiben zu überzeugen.
Basic Nr. 9: Einen guten Presseverteiler aufbauen
Für die Pressearbeit ist ein guter Mail-Verteiler ebenso unerlässlich wie gut aufbereitetes Material. Damit beginnt auch die Arbeit, um einen guten Presseverteiler aufzubauen. Und dabei ist „gut“ das Stichwort für Sie, denn hierbei sollten Sie nach diesem Vorsatz vorgehen: Klasse statt Masse! Beim Presseverteiler geht es nicht um Massen, sondern um nützliche Kontakte und Journalisten sowie Fachmedien, die Ihnen tatsächlich zu Veröffentlichungen verhelfen. Wählen Sie Ihre Kontakte für den Presseverteiler somit gezielt aus und fragen Sie sich bei jedem, ob diese Ihnen wirklich für Ihr Unternehmen weiterhelfen. So haben Sie nach einer gewissen Zeit auch einen ausgewählten und hochkarätigen Verteiler, von dem Sie tatsächlich profitieren können.
Basic Nr. 10: Auf Krisen vorbereitet sein
Dies gehört unbedingt auch zu den Grundlagen Ihrer Pressearbeit, denn irgendwann tauchen einmal Krisen auf und nichts ist Schlimmer als unvorbereitet zu sein. Daher legen Sie bereits jetzt schon eine Krisenkommunikation fest und wenn es nur eine Art Vorlage und Richtlinien sind, die Sie einmal festsetzen und niederschreiben. Dann wissen Sie im Ernstfall, was Sie tun müssen und verfallen nicht in Schockstarre. Unvorbereitet passieren oft Fehler, die Krisen noch verschlimmern können, durch eine festgelegte Routine für Krisensituationen können Sie so etwas umgehen.
Wir hoffen, mit diesen Grundlagen und Basics der Pressearbeit starten Sie Ihre erfolgreich und gut vorbereitet. Wenn Sie sich das zu Herzen nehmen, dann ist der Erfolg für Ihre Pressearbeit garantiert.