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9. Mai 2018 | Redaktionsteam | merkur-start up

Der Lebenslauf – Teil 1: Inhalte, Layout, Tipps und Mustervorlagen

Wenn es um den Erfolg bei einer Bewerbung geht, ist der Lebenslauf der entscheidende Faktor – jener, dem Personalentscheider hauptsächlich ihre Aufmerksamkeit widmen und mithilfe dessen sie Bewerber vorsortieren. Grund genug also, beim Lebenslauf noch ein wenig zuzulegen und seiner Gestaltung die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen. Wie der Lebenslauf perfekt wird, zeigt Ihnen dieser Beitrag, denn es dreht sich alles um die Inhalte, das Layout, weitere Tipps und praktische Vorlagen.

Was muss in den Lebenslauf?

Personalentscheider sollen sich anhand des Lebenslaufs in sehr kurzer Zeit (in den meisten Fällen nehmen sie sich pro Bewerbung lediglich rund 3 – 4 Minuten Zeit) ein möglichst umfassendes und positives Bild einer Person machen können. Diesem Ziel ist alles untergeordnet: Gestaltung, Struktur und Inhalte sind bei gut geschriebenen Lebensläufen genau darauf abgestimmt.

Was in einem Lebenslauf steht, ist das, was der Personalentscheider unbedingt wissen muss:

  • Persönliche Daten (Vorname und Nachname, Geburtsdatum und -ort, Anschrift, E-Mail, Familienstand und Staatsangehörigkeit)
  • Beruf
  • angestrebte Stellung
  • Beruflicher Werdegang
  • Ausbildungen und Weiterbildungen
  • Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten
  • Interessen, Hobbys (soweit für die angestrebte Stelle relevant)

Datum und Unterschrift sowie ein möglichst hochwertiges Bild vom Profi-Fotografen komplettieren dann den Lebenslauf. Mehr braucht es nicht.

Die richtige Form für den Lebenslauf

Als Gestaltungsform hat sich der Tabellarische Lebenslauf mittlerweile fest etabliert – das heißt, dass Sie dabei alle Daten in einer einfach zu lesenden Tabellenform präsentieren. Damit kommen Sie dem Personalentscheider bei seiner Schnell-Durchsicht entgegen.

Die Länge eines Lebenslaufs sollte möglichst 2 Seiten nicht überschreiten. Durch das Beschränken auf wesentliche, für die angestrebte Stelle auch wirklich bedeutsame Daten und die tabellarische Form bekommt man das meist gut hin. Nur der berufliche Werdegang muss immer lückenlos angegeben werden. GANZ WICHTIG DABEI: Sie sollten übrigens bei den Daten auch immer die Monate angeben. Wenn nur Jahreszahlen angegeben werden, entsteht beim Personalentscheider meist der Verdacht, dass der Bewerber versucht, Zeiten der Arbeitslosigkeit zu vertuschen. Hier ist also Vorsicht geboten!

Gleich noch eine wichtige Regel, die für alle Bereiche des Lebenslaufs (außer dem beruflichen Werdegang) gilt: DAS WICHTIGE WIRD IMMER AM ANFANG DES ABSCHNITTS ERWÄHNT!

Den Lebenslaufs richtig gestalten

Gestalterisch sollte der Lebenslauf natürlich zum Rest der Bewerbung passen, vor allem zum Anschreiben. Stilbrüche fallen hier auf und werfen kein gutes Licht auf Sie als Bewerber. Um der tabellarischen Form besser gerecht zu werden, bieten sich vor allem Zweispalten-Designs an. Ein sehr gelungenes Beispiel für eine solche Gestaltung findet man beispielsweise hier oder hier (Die dort hinterlegten Dateien können Sie sich herunterladen).

Die Verwendung von (stilistisch passenden) Vorlagen für den Lebenslauf empfiehlt sich ohnehin – selbst bekommt man das, wenn man nicht gerade aus einem grafischen Beruf kommt, optisch nur schwer so perfekt hin.

Wichtig ist allerdings, wenn man Vorlagen übernimmt, die auch passende Formulierungen enthalten – UNBEDINGT EIGENE FORMULIERUNGEN VERWENDEN! Personalentscheider kennen häufig auch die Vorlagen und wissen daher meist, was dort drin steht. Einfach blind Mustertexte zu übernehmen, spricht nicht für den Bewerber und sein Bemühen um die Stelle – das bringt Ihnen einen dicken Minuspunkt.

Unterschrieben werden sollte der Lebenslauf übrigens immer mit einem blauen Füller – schwarz geht auch, alle anderen Farben sind tabu. Von Unterschriften mit Kugelschreiber wird von den meisten professionellen Bewerbungsberatern eher abgeraten, also sollten Sie sich am besten daran halten.

Inhalte für den Lebenslauf: Der berufliche Werdegang

Hier listen Sie chronologisch auf, wo Sie überall bereits gearbeitet haben. Begonnen wird dabei mit der letzten (derzeitigen) Stelle, von dort arbeitet man sich weiter bis zu den Anfängen seiner beruflichen Tätigkeit.

Diese umgekehrte Reihenfolge bei der Darstellung erscheint zwar auf den ersten Blick nicht logisch, hat sich tatsächlich aber bewährt. Personalentscheider sind tatsächlich an der letzten ausgeübten Tätigkeit am meisten interessiert – damit gilt auch hier das Prinzip „wichtiges nach oben“.

Angeben sollten Sie hier die Bezeichnung der Tätigkeit, davon abgetrennt das Unternehmen, für das Sie tätig waren und danach in einigen Stichworten auch, worin die Tätigkeit bestand und was Sie hauptsächlich machten. Das wird häufig vergessen, ist aber für Personalentscheider sehr wichtig, um sich Art und Umfang der Tätigkeit vorstellen zu können. Was ein Architekt in einem Architekturbüro macht, mag vielleicht gerade noch so klar sein (auch hier gibt es allerdings immer Schwerpunkte bei der Tätigkeit, etwa Wohnhausbau, Projektierung, Baubegleitung) – bei einem Maschinenschlosser in einem Unternehmen, das 5.000 Leute beschäftigt ist das ganz sicher nicht mehr klar.

Inhalte für den Lebenslauf: Der Ausbildungs- und Weiterbildungsbereich

Hier sollten Sie sich auf die wichtigen und vor allem auf die für die Stelle relevanten Ausbildungen und Weiterbildungen konzentrieren. Dass man einmal die Grundschule besucht hat, versteht sich von selbst, das muss man aber nicht erwähnen. Der Schulabschluss (z. B. Abitur) oder der Lehrabschluss werden immer als eigener Punkt mit dem jeweiligen Datum aufgeführt. Das Gleiche gilt für alle Studienabschlüsse. So wird es für Personalentscheider deutlich übersichtlicher. Abschlussnoten sollte man nach Möglichkeit auch immer angeben.

Bei Weiterbildungen ist es oft sinnvoll, diejenigen voranzustellen, für die Sie ein Zertifikat haben. An oberste Stelle sollte möglichst auch die, die Sie erst vor kurzem beendet haben. Alles andere kommt dann danach.

Inhalte für den Lebenslauf: Besondere Fähigkeiten

Hier gibt es einen Bereich, der besonders wichtig ist – das sind Sprachkenntnisse. Ihnen sollten Sie möglichst einen eigenen Block widmen. Um Personalentscheidern eine schnelle Beurteilungsgrundlage zu geben, können Sie die eigenen Sprachkenntnisse auch gleich bewerten. Dafür eignet sich eine kurze Beschreibung (Grundkenntnisse/gute Kenntnisse/perfekt in Wort und Schrift/Muttersprachler) oder aber ein Punktesystem mit 4 – 5 Punkten.

Besondere persönliche Fähigkeiten, die für die angestrebte Stelle relevant sein könnten, kann man ebenfalls aufführen. Die Klassiker sind hier „Teamgeist“, „Zuverlässigkeit“, „Belastbarkeit“, „Flexibilität“, „Lernbereitschaft“ und „Kommunikationsfähigkeit“.

Nicht alle davon sind einer Bewerbung auch förderlich („kommunikative“ Menschen unterhalten sich und die Kollegen häufig stundenlang und arbeiten dann eher wenig) – und vielleicht lassen sich ja etwas individuellere, persönlichere und relevantere Stärken im eigenen Profil finden.

Der Bereich Hobbys und Interessen sollte nicht leer bleiben (das sieht nicht gut aus für Personalentscheider) und auch möglichst keine Punkte enthalten, die einen Menschen langweilig erscheinen lassen (etwa Lesen als Hobby). Ein, zwei besondere Dinge, die nicht jeder macht und die nicht so „nichtssagend“ sind, wie lesen etwa, sind an dieser Stelle am besten.

Mut zur Lücke? Wie geht man mit Arbeitslosigkeit, Sabbatical oder Krankheitszeiten um?

Größere Lücken im beruflichen Werdegang machen natürlich kein gutes Bild. Solange es sich noch um bis zu zwei Monate zwischen zwei Tätigkeiten handelt, ist das nicht weiter schlimm. Gerade wenn man schon viele Jahre Beruf hinter sich hat, ist so etwas völlig normal und niemand stört sich daran. Problematisch wird es, wenn sich Lücken von einem halben Jahr oder noch länger auftun. Personalentscheider achten besonders auf Lücken im Werdegang und werden bei einem Bewerbungsgespräch hier ganz sicher immer nachhaken.

Ehrlichkeit funktioniert hier am besten. Wenn Sie an einer Arbeitslosigkeit keine Schuld tragen, ist das auch nicht weiter schlimm – mehrere Monate nach einer Kündigung wegen Rationalisierungsmaßnahmen beim Arbeitgeber oder einer Unternehmenspleite können Sie auch ganz einfach als eine Phase beruflicher Neuorientierung begründen.

Lügen oder etwas erfinden sollten Sie aber auf keinen Fall. Im Ernstfall darf einen der Arbeitgeber sogar lange Zeit später noch wegen falscher Angaben im Lebenslauf mit Fug und Recht kündigen. Außerdem ist den meisten Personalentscheidern häufig klar, wo etwas ganz und gar nicht stimmt – immerhin ist es ihr Job, Ungereimtheiten aufzuspüren. Das können die meisten von ihnen auch hervorragend.

Wenn Sie gerade arbeitslos sind, müssen Sie das zwar nicht erwähnen, sollten es aber in einer abgemilderten Form erwähnen. Natürlich erzeugt es für den zukünftigen Arbeitgeber ein nicht so vorteilhaftes Bild. Meist lässt sich das mit Formulierungen wie „400 Euro Job mit Suche nach Vollzeitstelle“ oder ähnlichem deutlich abmildern.

Arbeitslosigkeit gilt immer noch als schwerer Makel, auch wenn die meisten Arbeitnehmer (vielleicht sogar der Personalentscheider selbst) diese Erfahrung in ihrem Leben einmal machen. Darum gilt es hier, die eigene Arbeitssuche so positiv wie immer möglich darzustellen. Verschweigen Sie es, wird das ohnehin die erste Frage im Bewerbungsgespräch sein – und spätestens dann brauchen Sie eine passende Formulierung. Besser es steht gleich eine im Lebenslauf.

Zeit investieren in den Lebenslauf lohnt sich

Das waren auch schon die wichtigsten Punkte, auf die es beim Lebenslauf ankommt. Es lohnt sich immer, Zeit, etwas Mühe und Nachdenken zu investieren. Vor allem sollten Sie einen Lebenslauf immer auf das Unternehmen abstimmen, bei dem Sie sich bewerben. Er sollte immer das enthalten, was für das jeweilige Unternehmen relevant und interessant ist, andere Dinge sollten Sie dagegen lieber streichen, wenn sie keine Bedeutung haben.

Wer einen internationalen Lebenslauf auf Englisch schreiben muss, nennt ihn übrigens „Curriculum Vitae“, kurz, „CV“ – das ist die international von allen anerkannte Bezeichnung.