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Gründen im Handwerk

Viel Zeit wird neben der eigentlichen Arbeit in Bereiche investiert, die gar nicht zu Ihrem Kerngeschäft gehören, wie Buchhaltung, Steuererklärungen, Werbung, etc. Gut, wenn jemand da ist, der immer wieder den Fokus richtig setzt.

Existenzgründung im Handwerk

Rund 150 verschiedene Handwerksarten gibt es in Deutschland – was die Branche zu einem der vielfältigsten Wirtschaftsbereiche in Deutschland macht. Wer sich hier selbstständig machen will, dem bieten sich daher mehrere Möglichkeiten. Insgesamt unterscheidet man zwischen zulassungspflichtigen sowie zulassungsfreien Handwerksbetrieben. Erstgenannte verlangen einen sogenannten „Meisterbrief“, um eine Existenzgründung im Handwerk erfolgreich durchführen zu können. Insgesamt 53 Handwerke gibt es hiervon, in diese Kategorie fallen beispielsweise Schreiner, Maler und Lackierer, Zimmerer und Uhrmacher.

Wer sich als Elektrotechniker, Fahrzeugmechaniker, Bäcker oder Schneider selbständig machen möchte, benötigt ebenfalls einen solchen Meisterbrief. Dieser wird für sämtliche Handwerksberufe verlangt, in welchen durch eine unsachgemäße Ausführung gesundheitliche Gefahren drohen – daher dürfen sämtliche dieser Berufe nur von denjenigen Personen ausgeübt werden, welche ihr Handwerk tatsächlich auch verstehen. Dies wird durch den Meisterbrief bestätigt, welcher zum Eintrag in der Handwerkskammer berechtigt. Allerdings gibt es jedoch auch die Möglichkeit, ohne Meisterbrief eine Existenz zu gründen. Beispielsweise kann auch ein Geselle selbständig werden, welcher mindestens sechs Jahre in dem jeweiligen Beruf gearbeitet hat. Des Weiteren gibt es insgesamt 52 zulassungsfreie Handwerksbetriebe, in welchen eine Existenzgründung im Handwerk auch ohne einen Meisterbrief möglich ist. Hierzu gehören beispielsweise Fliesenleger, Kosmetiker oder Änderungsschneider.

Um erfolgreich eine Existenz im Handwerk zu gründen, ist eine gründliche wie umfassende Vorbereitung unabdingbare Voraussetzung. So muss genau geplant werden, welche Maschinen in welcher Anzahl benötigt, werden, wie groß der Betrieb sein soll und welche Standorte in Frage kommen. Man sollte jedoch beachten, dass die Anschaffungskosten für die notwendigen Geräte besonders im Handwerksbereich mitunter beträchtlich sind. Dies sollte in der Kostenaufstellung unbedingt berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollte von Beginn an auf eine langfristige Finanzierung geachtet sowie sorgfältige Rentabilitätsrechnungen durchgeführt werden.

Hierbei hilft ein umfassender Businessplan, mit welchem sich auch Fördermittel besser beantragen lassen. Des Weiteren ist zu beachten, dass für Meisterbetriebe eine gesetzliche Rentenversicherungspflicht besteht. Diese ist bis zu einem Nachweis von insgesamt 216 bezahlten Pflichtbeiträgen gültig, anschließend kann ein Befreiungsantrag eingereicht werden. Diese zusätzliche Kostenbelastung sollte in dem Businessplan in jedem Fall mit einkalkuliert werden. Darüber hinaus muss sich jeder Existenzgründer in die Handwerksrolle bzw. in ein Verzeichnis des handwerkähnlichen Gewerbes eintragen. Sobald diese Eintragung bestätigt ist, kann man sein Gewerbe bei dem zuständigen Gewerbeamt in der Gemeinde anmelden. Finanzielle Fördermittel können durch die EU, den Bund sowie die Länder bereitgestellt werden.

Wichtig ist es jedoch, sämtliche staatlichen Zuschüsse vor dem Schritt in die Selbständigkeit zu beantragen. Bei der Erstellung eines Businessplans sollte man etliches berücksichtigen: Eine wichtige Rolle spielen die jeweiligen Kenntnisse in dem Beruf. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Bezeichnung „Meisterbetrieb“ für unzählige Kunden eine große Bedeutung hat. Darüber hinaus sollte man besonders bei einem Gespräch mit der Bank seine kaufmännischen Kenntnisse herausstellen. In den speziellen Existenzgründerseminaren der Handwerkskammern kann man schnell kaufmännisches Know-How vermittelt bekommen. Wichtig sind auch die rechtlichen Fragen wie Gewährleistungsfristen oder wann eine Leistung als erbracht gilt. Besonders positiv fällt es zudem auf, wenn man als angehender Existenzgründer bereits einen Kundenstamm vorweisen kann.

Bei der Existenzgründung im Handwerk gibt es also einiges zu beachten. Um hier nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in diesem Zuge in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Unternehmensberater kann den angehenden Selbständigen kompetent und in sämtlichen Fragen beraten und hilft bei der Erstellung eines überzeugenden Businessplans. Somit kann das Risiko erfolgreich vermindert werden – und einem erfolgreichen Start in die Selbständigkeit steht nichts mehr im Wege.

Was nicht alle wissen: Auch in diesem Bereich gibt es zahlreiche Förderungsmöglichkeiten: So bietet die Mittelstandsbank öffentliche Kredite für den Gründer in spe an. Ferner übernimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse für die Beratungskosten eines Unternehmensberaters, welche von diesem in Rechnung gestellt werden.

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